Im Gefängnis wird nicht gesessen – "Graz Inside" in der Justizanstalt Karlau (+Video)

Das "Herzstück": Das Zellenhaus der Justizanstalt Karlau bietet Platz für 275 Häftlinge und stammt aus dem 16. Jahrhundert. | Foto: Foto Jörgler
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  • Das "Herzstück": Das Zellenhaus der Justizanstalt Karlau bietet Platz für 275 Häftlinge und stammt aus dem 16. Jahrhundert.
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560 Häftlinge büßen in der Justizanstalt Karlau Freiheitsstrafen von 18 Monaten bis hin zu lebenslang ab.

Ruhig geht es in der Justizanstalt Karlau zu. Eine Vorstellung von der Größe und dem Leben in der Karlau fällt auf den ersten Blick schwer. Anstaltsleiter Josef Mock und sein Stellvertreter Gerhard Derler führen die WOCHE durch die Justizanstalt, die im 16. Jahrhundert als Jagdschloss von Erzherzog Karl II erbaut wurde und nun die drittgrößte Justizvollzugsanstalt Österreichs ist. "Wir funktionieren wie eine Stadt, die 3,5 Hektar groß ist. 285 Mitarbeiter sind für 560 Häftlinge aus 40 Nationen zuständig", erzählt Josef Mock.


Wobei der Begriff "sitzen" hier nicht unbedingt passt, denn rund 80 Prozent der Häftlinge gehen, etwa in der Bäckerei, Lackiererei oder im Garten, einer Beschäftigung nach. "Wir bilden neun Berufe aus und haben 40 Lehrlinge, denn sinnvolle Arbeit ist enorm wichtig", erzählt Mock.

Verschiedene Besuchsformen

Zweimal pro Woche 30 Minuten – so viel Besuch steht den Häftlingen gesetzlich zu. "Wenn alles passt, sind wir hier großzügiger", erklärt Derler im 2015 neu eröffneten Besucherzentrum. Dort gibt es den Glasbesuch, wo per Telefon und ohne Berührung ein Gespräch stattfindet. Im Nebenraum, dem "offenen Besuch", warten einige Häftlinge auf ihre Verwandten. Wie es dabei dem Insassen geht, als er seine zwei kleinen Töchter in die Arme schließen darf, weiß wohl nur er. Der Langzeitbesuch kann bis zu 14 Stunden dauern und ist ein Privileg, das nicht viele genießen können.




Gesellschaft ist gefragt

Im Zellenhaus sind auch 15 Häftlinge im Hochsicherheitstrakt. "Diese Menschen sind nicht gemeinschaftsfähig. Um Eigen- und Fremdgefährdung auszuschließen, müssen sie stets von zwei Justizwachebeamten begleitet werden", führt Mock aus.
"Wir leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und uns ist ein respekt- und würdevoller Umgang zwischen den Insassen, Mitarbeitern und der Bevölkerung wichtig. Auch die Gesellschaft muss bei der Resozialisierung helfen – jeder hat eine zweite Chance verdient", appelliert Anstaltsleiter Mock abschließend.

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