In die Pedale treten für bessere Radwege
Eine steirische Handy-App soll die Planung von Verkehrskonzepten verbessern. Grazer Radfahrer können helfen.
Wer die Fahrrad-App "Bike Citizens" nutzt, wird nicht nur am schnellsten Weg zum Ziel navigiert, sondern kann jetzt auch bei der Entwicklung neuer Radwege mithelfen. Im Rahmen des Forschungsprojektes "FamoS" werden bis Ende Juni App-Daten gesammelt, um künftig Verkehrskonzepte besser planen zu können.
Klare Strategie gefordert
"Zu anderen Verkehrsformen gibt es bereits viele Daten", erklärt Simone Feigl von Bike Citizens. "Vom Radverkehr existiert dieses flächendeckende Bild noch nicht." Das soll mit "FamoS" geändert werden. Beteiligt sind neben Bike Citizens die TU Graz, die Universität Salzburg, der Softwarehersteller PTV und das steirische Verkehrsplanungsbüro ZIS+P. Erste Ergebnisse werden im März 2018 erwartet.
Damit mehr Menschen aufs Rad umsteigen, brauche es eine gute Infrastruktur. "Mein Radweg sollte nicht plötzlich auf der gegenüberliegenden Straßenseite weitergehen oder Lücken haben", so Feigl. "Vom Jakominiplatz gibt es beispielsweise keine direkte Verbindung zum Radweg in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße. Punktuelle Maßnahmen sind jedoch nicht zielführend. Wichtig ist, dass alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind und eine klare Strategie verfolgt wird."
Mithelfen leicht gemacht
Einen Beitrag zur Entwicklung solcher Strategien können Radfahrer jetzt ganz einfach auf ihren Alltagswegen leisten, indem sie Fahrten mit der "Bike Citizens"-App aufzeichnen. Für "FamoS" werden Daten aus Graz und Salzburg gesammelt – selbstverständlich anonymisiert. Als kleine Motivation bekommen die Nutzer eine Statistik der zurückgelegten Wege und eine persönliche "Heatmap" – eine Art Wärmebild der meistgefahrenen Strecken in der Stadt.
Die in Graz entwickelte App ist für mehr als 450 Städte erhältlich und wurde bereits über 350.000 Mal heruntergeladen.
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