Karies ist auf keinen Fall Schicksal
Karies hat oft mit der sozialen Herkunft zu tun, kann aber leicht verhindert werden.
Die erfreuliche Nachricht vorweg: Mehr als zwei Drittel der steirischen Sechsjährigen haben ein kariesfreies Milchzahngebiss. Das ist nicht zuletzt das Verdienst des Vereins Styria vitalis, der mit seinem Kariesphrophylaxeprogramm 97 Prozent der steirischen Kindergärten und Volksschulen erreicht. Doch der Wermutstropfen folgt auf dem Fuß: Die Kariesschäden, die bei dem verbleibenden Drittel auftreten, sind meist dramatisch.
Karies ist nicht angeboren
„Von den Milchzähnen ist häufig gar nichts mehr zu erkennen“, schildert Maria Bischof, Leiterin des Schulzahnambulatoriums Nibelungengasse. Insgesamt gibt es in Graz drei solcher Ambulatorien. Sie kümmern sich mehrmals pro Schuljahr um die Zahngesundheit der Volksschüler. Zu einem Schluss kommen Styria vitalis und Schulzahnambulatorien einhellig: Besonders Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern mit und ohne Migrationshintergrund leiden häufig unter Karies. „Der Zugang zur Medizin ist ein ganz anderer, oft kommen die Betroffenen erst, wenn es zu spät ist“, so Bischofs Beobachtungen. Hier wollen nun sowohl Stadt Graz als auch Styria vitalis ansetzen.
Einerseits stellt Bildungsstadträtin Sonja Grabner den Schulen eine eigene Zahngesundheitsmappe zur Verfügung: „Es ist erschreckend, dass einige Kinder das Zähneputzen erst von Grund auf lernen müssen“, so Grabner. Andererseits startet Styria vitalis das Projekt Zähne.Zeigen, bei dem 22 Zahngesundheitsmentoren aus 15 Nationen Eltern und Kinder über Zahngesundheit informieren. Mit einem Ziel: Vorbeugen ist besser als nachbohren.
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