Knaller: Kampusch-Auto rostet neben A2

Der Zahn der Zeit nagt seit 2009 an einem dunkelblauen Citroen auf einem Parkplatz neben der Landesstraße vor dem Autohaus Gangl in Laßnitzhöhe. Offiziell hüllt man sich in Schweigen, doch pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass das Auto Ludwig Koch, dem Vater von Natascha Kampusch, gehören soll.
Aller Wahrscheinlichkeit nach ist der Wagen von der nahen Autobahn gekommen und liegen geblieben. "Es laufen auf dieses Fahrzeug schon so viele Anzeigen, dass gar keine mehr angenommen werden", weiß Autohaus-Besitzer Hannes Gangl, der weiter erzählt: "Im Sommer hat die Straßenmeisterei die Bäume gestutzt, weil das Auto schon komplett eingewachsen war." Eines ist ihm unverständlich: "Warum gibt es hier vom Gesetz aus keine Lösung? Steht mein Auto ohne Wechselkennzeichen da, dann tut es das keine zwei Tage."

Viel Kopfzerbrechen
Im Gemeindeamt Vasoldsberg und auf der PI Laßnitzhöhe kümmert man sich seit geraumer Zeit um den Fall. Überhaupt hält er den gesamten Verwaltungsapparat auf Trab. "Wir haben jahrelang versucht, eine Lösung zu finden", sagt Dorothea Gadolla von der Gemeinde. "Hunderte von Strafanzeigen gingen ohne Erfolg an den Besitzer, es wurden Briefe zugestellt, die nicht behoben wurden", schildert Gadolla das Problem, den Fahrzeughalter zu kontaktieren. Mittlerweile befassen sich die BH Graz-Umgebung und das Land mit der Causa. "Der Akt wurde an einen Sachverständigen geschickt, der feststellt, ob es sich bei dem Auto um Abfall handelt", erklärt Robert Kuntner von der BH das weitere Vorgehen. "Dann kann ein Beseitigungsauftrag erteilt werden, gegen den der Besitzer Einspruch erheben kann", erklärt Kuntner. "Die Mühlen des Gesetzes mahlen, aber oft nicht so schnell, wie manche wollen." Auch in der Gemeinde Vasoldsberg ist man optimistisch: "Wir haben einen Brief verschickt, dass wir das Auto verschrotten, sollte der Besitzer es nicht binnen vier Wochen holen. Wie es aussieht, ziehen wir das auch so durch, aber dann bleibt die öffentliche Hand auf den Kosten sitzen", erklärt Gadolla.