Müll, Feuer, Böller
Liebenauer Auwiesen bleiben ein Dauerproblem
Die Auwiesen an der Mur in Liebenau ist eigentlich als Naherholungsgebiet gedacht. Müll, illegale Grillereien und Böller machen das Areal aber seit Jahren zum Sorgenkind. Anrainer:innen erwarten sich mehr von der Politik.
GRAZ/LIEBENAU. Sackerl und Flaschen liegen überall verteilt, Feuer wurde nicht ausgemacht und zurückgelassen, Autos werden im Naherholungsgebiet geparkt. Es ist ein grausames Bild, das Anrainer:innen der Liebenauer Auwiesen mit MeinBezirk.at teilen. Das Schlimmste: Das Problem besteht nicht etwa erst seit gestern, sondern ist seit mehreren Monaten und Jahren ein Dauerproblem, das sich zunehmend verschlechtert.
"Die stehen mit ihren Lieferwägen auf der Wiese, der Müll sammelt sich unter den Holzliegeflächen und in der Nacht werden dort oft Böller geschossen", erzählt Anrainerin Heike Krug, die sich besonders für eine Besserung einsetzt. Grillereien würden etwa überall auf der Wiese gemacht werden und das obwohl die dafür vorgesehenen Stellen frei sind. "Die Situation tut dem Bezirk und allen Bewohnern einfach nicht gut".
Von Politik enttäuscht
Die Polizei zu rufen bringe meistens nichts, da sich die Angesprochenen dann aus dem Staub machen. Enttäuscht ist man vor Ort aber besonders von der Politik. "Das Schlimme ist für uns Anrainer, wenn wir den Eindruck haben, dass wir alleine gelassen werden", so Krug. Die Holding Graz mache einen super Job, was das Müllsammeln betrifft, aber könne der Menge nicht immer nachkommen.
Eine Ordnungswache aus zwei Personen würde vor Ort kaum jemanden dazu bringen, sich rücksichtsvoller zu verhalten. Bezirksvorsteher Christian Kvas (ÖVP) versteht die Kritik der Anrainer:innen. Man habe bereits mehrere Anträge im Gemeinderat eingebracht, die aber alle ohne sichtbare Ergebnisse blieben. "Wir haben nie auch nur einen Schritt gesehen, den es gebraucht hätte", so Kvas.
Einschränkungen gefordert
Vorschläge, um das Dauerproblem anzugehen gäbe es genug. Sowohl aus dem Bezirksrat, als auch von Seiten der Anrainer:innen heißt es, dass man nicht gleich alles verbieten müsse. Eine Einschränkung wäre aber dennoch notwendig. "Wir wünschen uns saisonale und zeitliche Beschränkungen, um das Gebiet zu nutzen", sagt Krug. "Es braucht aber vor allem Regelungen, die dann auch durchgesetzt und kontrolliert werden." Regelmäßig schreibt Krug im Namen aller Anrainer:innen Nachrichten an die Politik, in der Hoffnung jemanden zu erreichen, der sich darum kümmert. "Es wäre schön, jemanden zu finden, der sich zuständig fühlt."
Unbeantwortete Nachrichten
Tatsache ist jedoch, dass viele dieser Nachrichten unbeantwortet bleiben oder bei den Zuständigen nicht ankommen. "An mich sind bisher weder konkrete Vorschläge noch Wünsche herangetragen worden", sagt etwa Stadtrat Manfred Eber von der KPÖ. Er weist darauf hin, dass die Ordnungswache mehrmals täglich vor Ort ist, um Fehlverhalten in direkten Gesprächen zu thematisieren.
Außerdem habe man Schilder angebracht, die an die Achtsamkeit und Vernunft appellieren. Laut Anrainer:innen haben diese aber nichts gebracht. Zum Thema Grillen auf der Auwiesen überprüfe man laut Eber gerade verschiedene Möglichkeiten, wie etwa ein Anmeldesystem für Grillplätze. "Da ist aber noch nichts in Stein gemeißelt", so Eber.
Bleibt abzuwarten, ob noch weitere Lösungen folgen werden und ob diese fruchten. Heike Krug blickt jedenfalls mit Sorge auf die wärmere Jahreszeit. "Letzten Sommer habe ich meine Fenster immer zugehabt, weil es entweder extrem laut war oder es hat einfach nach Rauch gestunken."
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