„Mama“ sorgt für gute Stimmung

Sie haben mit 45 Jahren, also 2012, begonnen, als DJ aufzulegen. Warum so spät?
Früher war ich ja lange in der Veranstaltungsszene aktiv – und Platten habe ich schon immer gesammelt: Meine Mutter hat in einem Plattenladen gearbeitet und ich habe schon als Kind Musik geliebt! Nachdem es heute aber schon so viele DJs gibt, wollte ich mich nicht noch dazudrängen. Obwohl alle immer gesagt haben, dass ich so klasse Musik habe! Meine Freunde haben mich aber schließlich doch dazu überredet!

Inzwischen legen Sie vielerorts auf – am Multikultiball, dem Feschmarkt, im Café Mitte … Ihr Erfolgsrezept?
Ich spiele Feel-Good-Music – von Soul bis Funk über 90er-Jahre HipHop und Easy Listening. Ich versuche immer, auf die Stimmung der Leute einzugehen.

In der Veranstaltungsszene in Graz sind Sie ja schon lange präsent.
Ich war Gründungsmitglied des Kulturvereins Zeiger und habe dort lange ehrenamtlich gearbeitet: Bis vor dem Konkurs habe ich auch am Springfestival mitgearbeitet. Anfangs waren alle Studenten, nur ich hatte einen Job bei einer Versicherung und ein Auto. Deshalb habe ich alle Künstler durch die Gegend chauffiert – sie waren immer begeistert von der Musik bei mir im Auto (lacht).

Woher kommt Ihr DJ Name „DJ Mama Feel Good“?
So heißt ein Song von James Brown, den ich gerne spiele. Aber es gibt noch eine Geschichte dazu: Ich habe beim Zeiger die Künstlerbetreuung gemacht, Hotels organisiert, … Ich habe immer versucht, auf jeden einzugehen: Wenn einer eine Gänsedaunenallergie hatte, habe ich mir das gemerkt und im nächsten Jahr das passende Bett gebucht. Die Künstler haben mich deshalb „Mama Feel Good“ genannt, obwohl ich selbst keine Kinder habe.

Sie haben einen Vollzeitjob bei der CIS und machen nebenbei Nachtschichten als DJ…
Ja, das ist anstrengend! Ich lege drei Mal pro Woche auf und dann brauche ich meine Regenerationszeit (lacht).

Warum nennen Sie sich nicht DJane?
Weil ich das Wort furchtbar finde! Das gibt es im Englischen gar nicht. Und ich bin ja nicht die Frau vom Tarzan! Außerdem sieht jeder Mensch, dass ich eine Frau bin, im Künstlernamen muss ich das nicht betonen.

Auch nicht als Symbol? Unter den DJs gibt es aber immer noch weniger Frauen als Männer, oder?
Ja, in der Szene ist man als Frau schon eher in der Minderheit, für mich war das aber nie ein Problem. Ich finde das Wort „DJane“ reduziert einen auf das Geschlecht – das ist lächerlich.

Gleich wie die Diskussion um die Bundeshymne und das Gendern allgemein?
Ja, ich finde es wichtiger, sich für gleichen Lohn und mehr Kinderbetreuungsplätze einzusetzen.

Ihr Freund ist auch DJ. Legen Sie gemeinsam auf?
Ja, er ist nun aus Wales zu mir nach Graz gezogen. Wir haben uns vor 28 Jahren bei einem Event kennengelernt und verliebt – er hatte eine rosa Rockabilly-Tolle… (lacht). Weil er aber in England lebte, haben wir uns dann aus den Augen verloren. Über Facebook kamen wir 2011 wieder in Kontakt. Als wir uns dann gesehen haben, war die Sache recht schnell klar (lacht)!

Wie ist Ihr „Arbeitsverhältnis“?
Wir legen ab und zu gemeinsam auf – abwechselnd – ich ein Lied, er ein Lied… Wir haben ja einen ähnlichen Geschmack!

Sie fallen auch durch Ihr Äußeres auf. Waren Sie schon immer so bunt?
Ja, als Kind habe ich mich dauernd verkleidet. Ich finde es langweilig, wenn alle im Einheitslook daherkommen. Ich mag es lieber bunt!

Zieht es Sie in andere Städte oder leben Sie gerne in Graz?
Ich liebe Graz! Es ist familiär, jeder kennt jeden über drei Ecken, In zehn Minuten ist man überall in der Stadt und in drei Stunden ist man am Meer. Schön wäre aber, wenn man die Verbotspolitik und Bürokratie eindämmen würde und mehr Veranstaltungen im öffentlichen Raum möglich wären.

STECKBRIEF
- geboren am 11. 11. 1966 in Graz
- arbeitet hauptberuflich im
Office Management der CIS
- seit 2012 „DJ Mama Feel Good“
- war eherenamtliche Mitarbeiterin im Kulturverein Zeiger

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