Sicherheit
Neue Umfrage zeigt: Grazer haben am Griesplatz Angst
Eine exklusive Umfrage für die "Woche" weist den Griesplatz, den Hauptbahnhof sowie den Stadtpark als Unsicherheits-Hotspots in Graz aus. Wir haben die Details zum Sicherheitsempfinden der Grazerinnen und Grazer.
GRAZ. Noch hat der Wahlkampf in Graz – zumindest offiziell – nicht Fahrt aufgenommen, auch der genaue Termin für den Urnengang steht nicht fest. Eines ist aber gewiss: Es dreht sich sicher nicht alles um Corona. Die Woche wird in den nächsten Wochen und Monaten aufzeigen, welche Herausforderungen auf die Stadt warten und welche Themen den Bürgern unter den Nägeln brennen.
Zum Auftakt steht der große Bereich der Sicherheit im Fokus: Das renommierte Marktforschungsinstitut "m(Research" hat exklusiv für die Woche die Grazer Bevölkerung im Alter von 16 bis 75 Jahren nach ihrem Sicherheitsempfinden abgefragt (Details zur Umfrage: siehe unten). Die Ergebnisse sind zum Teil sehr überraschend.
Bezirk Gries ist vorne
Das Positive zuerst: Die Grazer scheinen ein hohes subjektives Sicherheitsgefühl zu haben. So gaben rund 90 Prozent der Befragten an, sich in der Murmetropole sicher zu fühlen. Dabei zeigt sich kein signifikanter Unterschied zwischen Frauen und Männern oder in den Altersgruppen. Mit zunehmendem Alter ist aber eine kleine Steigerung des Unsicherheitsgefühls zu erkennen.
Ganz ohne Corona kommt auch diese Umfrage nicht aus: So könnte das ausgeprägte Sicherheitsempfinden insofern mit der Pandemie zusammenhängen, als die lokalen Straftaten im Gegensatz zur Internetkriminalität zurückgegangen sind. Was abseits von dieser Entwicklung nachdenklicher stimmt: Mehr als die Hälfte der Befragten können einen Ort in Graz nennen, wo sie ein unsicheres Gefühl haben. Die "Hitliste" führt dabei mit Riesenabstand der Bezirk Gries und da im Speziellen der Griesplatz an.
Gründe für Unsicherheit
Auch rund um den Hauptbahnhof fühlen sich viele Grazer nicht wohl, auf Platz drei befindet sich der Stadtpark, den viele Menschen vor allem nachts als unsicheren Ort klassifizieren. Interessant sind die Gründe für das Unsicherheitsgefühl: Etwa zwei Drittel jener Personen, die sich nicht oder wenig sicher fühlen, tun das aufgrund von auffälligen Personen oder Gruppen.
Das eigene Unbehagen vergrößert sich auch aufgrund von Vorfällen oder Straftaten, die an bestimmten Örtlichkeiten passieren. Auch negative mediale Berichterstattung ist ein Faktor. Vor allem Frauen gaben an, dass die schlechte Beleuchtung bei Dunkelheit Grund für ein mulmiges Gefühl sei.
Murufer-Unterschiede
Die Angst ist übrigens nicht exakt gleich über die Stadt verteilt: Jene Befragten, die am rechten Murufer wohnen, fühlen sich etwas weniger sicher. Dafür nannten deutlich mehr Grazer, die am linken Murufer wohnen, einen unsicheren Platz. Am sichersten fühlen sich jedenfalls die Altersgruppen der 16- bis 29- und 30- bis 49-Jährigen sowie alle Menschen mit Maturaabschluss. Die Woche wird an diesem großen Thema dranbleiben – das zumindest ist sicher.
Details zur Umfrage
Das renommierte Grazer Marktforschungsinstitut "m(Research" hat exklusiv für die Woche zwischen 6. und 13. April eine Umfrage zum Thema Sicherheit in Graz durchgeführt. Teilgenommen haben 351 Personen aus allen Bezirken zwischen 16 und 75 Jahren. Als Methode wurde eine Onlinebefragung gewählt. Bei einzelnen Fragen gab es auch die Möglichkeit von Mehrfachantworten, dazu kamen offene Fragen. Die einzelnen Ergebnisse wurden unter anderem nach Alter, Geschlecht, Wohnort (linkes oder rechtes Murufer) sowie Bildungsgrad aufgeschlüsselt.
Zur Erklärung der Grafik: Von 351 Teilnehmern nannten 178 explizit Orte, wo sie sich unsicher fühlen. Mehr als die Hälfte dieser Personen erwähnte dabei den Griesplatz. Wenig sicher fühlten sie sich darüber hinaus auch am Hauptbahnhof, im Stadtpark sowie am Jakominiplatz und im Bezirk Lend bzw. am Lendplatz.
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