Öffi-Ausbau in Graz: Verkehrsstadträtin präferiert Bim und S-Bahn

- Vor zwei Jahren präsentierten Elke Kahr, Barbara Urban und Martin Bauer (v.r.) die Ausbaupläne für die Straßenbahn.
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Wie soll der Öffentliche Verkehr in Graz in Zukunft gestaltet werden? An dieser Frage scheiden sich regelmäßig die (politischen) Geister. Zwischen visionären Gedanken und Pragmatismus schwanken die Haltungen: War zunächst eine Seilbahn, die "Murgondel", die von Nord nach Süd an den Brücken entlangschweben sollte, in der Poleposition, brachte Bürgermeister Siegfried Nagl im Jahr 2018 erneut eine U-Bahn in Miniaturform ins Spiel. Zwei Linien sollten einerseits das LKH mit dem LKW-West und andererseits Gösting mit Webling verbinden. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit wird die Umsetzbarkeit einer U-Bahn-Realisierung geprüft. Parallel dazu ließen die Grünen vor wenigen Wochen mit der Idee, einen S-Bahn-Ring um die Landeshauptstadt zu ziehen, aufhorchen. In diesem Fall wiederum hat Verkehrsstadträtin Elke Kahr verlautbart, diese Idee derzeit ohnehin auf die Machbarkeit zu prüfen. Die KPÖ-Politikerin selbst setzt ja vor allem auf den weiteren Ausbau der Straßenbahn.
Potenzialstudie läuft
Bewegung ist jetzt wieder in die Sache gekommen, nachdem Bürgermeister Nagl medial verlautbaren ließ, dass der Gemeinderat bis zum Sommer in Form eines einstimmigen Beschlusses festlegen sollte, in welche Richtung das ÖV-System nun wirklich weiterentwickelt werden soll. Dieser Plan gefällt auch Elke Kahr: "Bürgermeister Nagl ist gut beraten, aus Fehlschlägen zu lernen. Der Vorschlag ist gut, und diese Entscheidung ist natürlich als Ergänzung zum städtischen Bus- und Bim-Netz und zum 2019 gefassten Grundsatzbeschluss über den Tram-Netzausbau 2023+ zu sehen." Von den U-Bahn-Plänen hält sie aber weiterhin nichts. "Aus meiner Sicht kann das, was Graz zusätzlich braucht, um die Verkehrsströme aus der und in die Region zu bewältigen, nur der Ausbau der S-Bahn leisten." Derzeit wird eine Potenzialstudie, die das Verkehrsressort gemeinsam mit dem Land und unter Einbindung des ÖV-Experten Willi Hüsler bearbeitet, vorbereitet.
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