Polizei und Tierschutz decken illegalen Welpenhandel auf
In Graz wurden zwei Frauen beim illegalen Handel mit Hundewelpen gestellt. Anzeigen wurden erstellt, die verwahrlosten Hundebabys wurden in Tierheime gebracht.
Am vergangenen Freitag, dem 8. Jänner 2021, wurden Polizisten sowie Vertreter des Aktiven Tierschutz Österreich am Nachmittag in die Grazer Fröbelgasse gerufen, nachdem dort Welpen auf der Straße aus einem Pkw heraus verkauft worden waren. Vor Ort gab eine Frau an, offenbar Opfer von Betrügern geworden zu sein. Dabei hätte sie einen anderen Hund als zuvor vereinbart vermittelt bekommen. Die Verkäuferin sei mit einem blauen Klein-Pkw bosnischer Zulassung davongefahren, einen weiteren PKW inklusive dessen Lenkerin sowie andere Kaufinteressenten wurden von der Polizei vor Ort erhoben.
"Die Polizei war bei unserem Eintreffen bereits vor Ort, die Amtstierärztin traf kurz später ein. Innerhalb weniger Minuten war klar: Es handelt sich hier um skrupellosen, illegalen Welpenhandel. Eines der beiden Autos flüchtete beim Eintreffen der Polizei. Im anderen Auto wurden fünf kleine Hundekinder sichergestellt. Auf den ersten Blick war der schlechte Zustand der Hundekinder zu erkennen. Auch die Papiere waren unvollständig. Im Auto wurden Spritzen und Beruhigungsmittel gefunden. Die Amtstierärztin ordnete sie sofortige Abnahme an, die Welpen wurden in die Arche Noah gebracht", berichten die Vertreter des Aktiven Tierschutzes.
Polizei verhindert erneuten Verkauf
Die Polizisten leiteten sofort eine Fahndung nach dem flüchtigen blauen Fahrzeug und der vorerst unbekannten Frau ein. Als es am Freitagabend im Bereich Hauptbahnhof neuerlich zum Verkauf eines Welpen kommen hätte sollen, reagierten die Grazer Polizisten rasch. Sie observierten die für die Übergabe vereinbarte Örtlichkeit zwischen Verkäuferin und Interessentin in zivil. Dabei stellten die Polizisten eine 19-jährige Bosnierin mit einem zum Verkauf angebotenen Welpen fest. Auch die wenige Stunden zuvor kontrollierte 43-Jährige, wie sich herausstellte handelte es sich um die Mutter der jungen Bosnierin, befand sich mit ihrem roten Fahrzeug in unmittelbarer Nähe.
Frauen nicht geständig
Die Polizei stellte bei den beiden Frauen insgesamt 2.600 Euro Bargeld sowie drei weitere verwahrloste Welpen sicher. Auch diese Tiere wurden behördlich abgenommen und von der Berufsfeuerwehr in ein Tierheim verbracht.
Die beiden Frauen zeigten sich bei der Einvernahme nicht geständig. Gegen sie werden zahlreiche Anzeigen wegen des Verdacht der Tierquälerei und des Betrugs erstattet. Zudem werden weitere Übertretungen nach dem Covid-19-Maßnahmengesetz und dem Veterinärrecht angezeigt. Hinsichtlich möglicher Übertretungen nach dem Zoll- und Finanzrecht wurden zudem die Finanzbehörden eingeschaltet.
Der Aktive Tierschutz stellt abschließend klar: "Die Welpen werden aktuell in der Arche Noah versorgt. Sie leiden unter Durchfall, Hautkrankheiten und Augenentzündungen. Mehrere haben außerdem einen unbehandelten Nabelbruch sowie Lungenentzündungen und Fehlstellungen. Außerdem sind die jüngsten Hunde maximal sechs Wochen alt und damit viel zu jung, um von der Mutter getrennt zu werden. Die Käufer sind durchwegs ahnungslos und naiv, im Glauben, etwas Gutes zu tun. Jeder Kauf unterstützt dieses grausame Geschäft, hinter dem mittlerweile eine ganze ,Mafia' steht, die am Rücken der Hunde Millionengeschäfte macht."
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