Puntigam: Unternehmer in Verkehrsnot
Wirtschaftskammer und Firmenchefs sehnen sich im Bereich Puntigamerstraße nach einer Verkehrslösung.
Wer vom Süden in die Stadt fährt, sieht es bereits von weitem: Mit dem Brauquartier wird in Puntigam gerade eines der größten Wohnprojekte in Graz realisiert, der Bauboom scheint generell ungebrochen. "Der Bezirk ist aufstrebend, das ist auch nicht schlecht", sagt Christine Kühr, die in der Puntigamerstraße einen Elektrofachhandel betreibt.
Sauer stößt ihr wie auch anderen Unternehmern die Tatsache auf, dass die Verkehrsinfrastruktur nicht mehr dem steigenden Bevölkerungswachstum entspreche.
Stau wird länger
Der Stau zu den Spitzenzeiten sei vor allem in der Puntigamerstraße trotz der Inbetriebnahme des Südgürtels beinahe unerträglich geworden. "Lieferanten schaffen es oft nicht mehr pünktlich mit der Ware, was auch Kunden verärgert", sagt Wirtschaftsbund-Obfrau Kühr im Gespräch mit der WOCHE und Wirtschaftskammer Graz-Regionalstellenleiter Viktor Larissegger. Besonders schlimm sei die Situation an der Kreuzung mit der Puchstraße.
Linksabbieger bleibt
"Eine kleine Entlastung ist heuer mittels einer eigenen Rechtsabbiegespur zwar geplant, um jedoch langfristig die Erreichbarkeit sicherzustellen, wäre hier die Errichtung eines Kreisverkehrs notwendig", erklärt Larissegger.
Während diese Lösung noch in den Sternen steht, konnte die Wirtschaftskammer-Regionalstelle auf der anderen Straßenseite bereits Erfolge erzielen. "Es war geplant, auf der Fahrspur in Richtung Westen die Linksabbiegespur zu entfernen. Bei Einführung dieser Maßnahme hätten Zulieferer erst beim Brauhaus wenden können, was das Verkehrsaufkommen nur verlagert hätte. Zum Glück ist das Thema vorerst vom Tisch."
Zweite Straße gefordert
Der Zuliefer-Verkehr ist aber auch in der Auer-Welsbach-Gasse, die parallel zur Puntigamerstraße verläuft, ein Thema. "Dort befindet sich eines der letzten noch ausbaufähigen Gewerbegebiete der Stadt. Die Zufahrt erfolgt über die schmale und sehr überlastete Rudersdorferstraße", so Larissegger. Abhilfe schaffen soll eine zweite Verbindungsstraße.
"Im Gewerbegebiet sind an die 600 Mitarbeiter beschäftigt. Wie schade wäre es da, wenn im schlimmsten Fall Unternehmen eine Absiedelung erwägen", sagt Kühr, die weiterhin auf ein Miteinander aller Beteiligten hofft.
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