Familienflüsterer Philip Streit
Reagieren bei Mobbing-Verdacht

Bei Mobbing brauchen Kinder Unterstützung. | Foto: Pixabay/Anemone123
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Pflanzerei oder doch mehr – Philip Streit verrät, was Eltern tun können.

Natürlich ist nicht jede Pflanzerei gleich Mobbing und auch nicht jede negative Bemerkung im Internet. Grundsätzlich könnte jedoch jedem Kind Mobbing widerfahren, wenn die Situation und das Klima danach sind. Und ist das Mobbing einmal am Laufen, kommt das Kind selbst nicht mehr heraus, da kann es noch so selbstbewusst sein. Hier braucht es Unterstützung und Schutz, unter anderem durch Erwachsene und die Schule. Dabei sollte weder bagatellisiert werden noch dem Kind etwa gar geraten werden, zurückzuschlagen. Energisches Auftreten ist wirksamer, als sich ängstlich zu verkriechen. Und dieses energische Auftreten geht am besten mit einem starken Selbstbewusstsein des Kindes einher.

Tipps

Hier nun Tipps, wie Sie bei Mobbingverdacht vorgehen können:
1. Seien Sie achtsam. Glauben Sie ihrem Kind, wenn es etwas preisgibt.
2. Machen Sie das Mobbing öffentlich, indem Sie zu Lehrern und Aufsichtspersonen gehen und um Hilfe bitten. Die Lehrer zu beschuldigen hilft nichts.
3. Laden Sie gemeinsam mit den Lehrern zu einem Elternabend in die Schule ein. Bitten Sie hierbei am besten die anderen Eltern um Hilfe und versuchen Sie, eine gemeinsame Lösung zu finden.
4. Schreiben Sie einen Ankündigungsbrief an die Klasse, in dem klar wird, dass dieses Verhalten des gegenseitigen Abwertens nicht tragbar ist. Bilden Sie eine Interventionsgruppe, in der auch die Mobber dabei sind und besprechen, wie ein wertschätzendes Klima in den Schulalltag eingebaut werden kann. Nennen Sie bei all diesen Aktionen keinen Namen, sondern machen Sie dies anonym.
5. Setzen Sie auf Ausgleich und Versöhnung statt auf Strafe und Härte für die Mobber. Das macht sie zu falschen Helden und regt so manche verzweifelte jugendliche Persönlichkeit zum Nachahmen an.

Dr. Streit beantwortet jede Woche brisante Familienfragen. | Foto: Konstantinov
  • Dr. Streit beantwortet jede Woche brisante Familienfragen.
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Der Experte

Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Lebens- und Sozialberater.
Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz, das unter anderem psychologische Lernbetreuung anbietet.
Telefon:0316/77 43 44
Web: www.ikjf.at
Leser-Fragen bitte an:redaktion.graz@woche.at oder per Post an „WOCHE Graz“, Gadollaplatz 1/6. Stock, 8010 Graz

Bei Mobbing brauchen Kinder Unterstützung. | Foto: Pixabay/Anemone123
Dr. Streit beantwortet jede Woche brisante Familienfragen. | Foto: Konstantinov
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