Reinschnuppern in die Politik – Bürgerpraktikum soll kommen

Der größte Raum im Grazer Rathaus, gelegen im zweiten Stock, einmal im Monat tagen hier die 48 Gemeinderatsmitglieder im Gemeinderat – doch wer weiß all diese Fakten und wer weiß, wie der Gemeinderat eigentlich genau funktioniert?

Stadtpolitik verstehen

Ein Büger-/Bürgerinnen-Praktikum soll dem bald entgegenwirken. Dabei sollen Personen zwischen 16 und 99 Jahren die Chance bekommen, hinter die Kulissen des politischen Gremiums zu blicken und die Stadtpolitik besser zu verstehen.
SPÖ-Graz-Chef Michael Ehmann springt damit auf die Idee des SPÖ-GemeindevertreterInnenverbands (GVV-Steiermark) auf. Der GVV hat ein solches Pilotprojekt in Bruck an der Mur und Leoben bereits angekündigt. "Ich möchte beginnend mit Herbst in Graz das vom GVV-Steiermark initiierte Projekt ,BürgerInnen:Praktikum' auch in meiner Heimatstadt – in Graz – umsetzen", sagt Ehmann gegenüber der WOCHE.

Greifbare Politik

Warum braucht es ein solches Praktikum überhaupt? Oft höre man als Gemeinderat laut Ehmann Fragen wie "Was machen die im Gemeinderat eigentlich?" oder "Wie kommt es überhaupt zu einem Beschluss?". Darauf will die Initiative Antworten geben.
"Die Politik setzt Rahmenbedingungen in unserem Leben, da will man doch auch wissen wie Entscheidungen zu Stande kommen. Außerdem kann man sich bei diesem partizipativen Projekt direkt einbringen ohne einer Partei anzugehören. Es geht darum, die Politik greifbarer und erlebbarer zu machen", erklärt Ehmann.

Start im Herbst

Wenn der Gemeinderat im Herbst wieder tagt, will die SPÖ Graz das Projekt umsetzen. Dann sollen auch nähere Details zur Anmeldung bzw. Bewerbung für ein solches Praktikum folgen. "Jeder Bürger und jede Bürgerin soll völlig ungezwungen die Möglichkeit bekommen, hautnah mitzuerleben, wie Politik entsteht", meint Günter Pirker, Landesgeschäftsführer des GVV Steiermark.