WOCHE-Familienflüsterer
So wird Weihnachten friedlich
Philip Streit hat Tipps, wie das Fest der Liebe auch wirklich eines wird.
Gerade zu Weihnachten wollen wir alles perfekt machen. Der Erwartungsdruck von außen und an sich selbst ist hoch und damit auch die Gefahr, vom nicht passenden Geschenk enttäuscht zu werden. Weihnachten kann auch die Zeit des Machtkampfs werden: Wer hat das protzigere Geschenk? Wie kann ich meinen Expartner übertreffen? Das sind weihnachtliche No-Gos, genauso wie Weihnachten zum Konfliktlösen oder zum Konflikthochspielen zu verwenden.
Das Besinnliche des Weihnachtsfestes kommt von den Werten, auf denen es steht: Wertschätzung, Akzeptanz, Begegnung, Solidarität und Nächstenliebe. Weihnachten steht für Verzeihen und Versöhnen.
Tipps
So kann Weihnachten gelingen:
1. Seien Sie achtsam mit sich selbst, den anderen und deren Wünschen.
2. Es muss nicht immer alles perfekt sein. Gerade ein kleines Hoppala macht es oft aus.
3. Machen Sie sich keinen Zeitdruck. Außer den, dass sie ausreichend Zeit für Begegnung haben. Verbringen Sie mehr Zeit mit den Menschen, die sie eingeladen haben, als allein in der Küche.
4. Denken Sie daran: Jemand anderem etwas zu schenken ist gewinnbringender, als selbst etwas Tolles geschenkt zu bekommen.
5. Nutzen Sie Weihnachten zum Verzeihen und Versöhnen.
6. Lassen Sie den anderen so sein, wie er ist. Jeder hat seine Vorstellungen von Weihnachten. Gönnen Sie jedem seine.
7. Dem anderen etwas Wertschätzendes zu schreiben ist oft das bessere Geschenk als das teure Parfum. Man darf dieses natürlich trotzdem dem Brief beifügen.
8. Geben Sie jedem die Zeit, die er braucht, um sich mit seiner unvergleichlichen Art einzubringen. Damit können gemeinsame Werte in der Familie weiterleben.
9. Überlegen Sie, mit wem Sie am Heiligen Abend feiern. Es muss einfach passen.
10. Leben Sie Ihr Weihnachtsritual. Das gibt Kraft, um Werte, die zusammenschweißen, aufrechtzuhalten.
Der Experte
Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Lebens- und Sozialberater.
Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz, das unter anderem psychologische Lernbetreuung anbietet.
Telefon:0316/77 43 44
Web: www.ikjf.at
Leser-Fragen bitte an: redaktion.graz@woche.at oder per Post an „WOCHE Graz“, Gadollaplatz 1/6. Stock, 8010 Graz
Ich wünsche Ihnen so auf diesem Weg ein gutes Weihnachtsfest.
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