Stefan Kompacher von Pro Bim ist sich sicher: In Graz fehlt der Vorrang für den Öffentlichen Verkehr!

Hält nichts von O-Bussen in Graz: Stefan Kompacher | Foto: Foto Jörgler
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Oberleitungsbusse für Graz: Mit dieser Forderung hat WOCHE-Leser Manfred Uttenthaler in der vergangenen Ausgabe für Aufsehen gesorgt. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Zahlreichen Befürwortern dieser Idee standen aber noch mehr Kritiker gegenüber. Vor allem das Thema Leistungsfähigkeit wurde in den Leserbriefen (siehe auch Seite 22) und Online-Kommentaren breit diskutiert.

Weniger Kapazität

"O-Busse könnten eine Alternative zu herkömmlichen Bussen sein, sie sind aber sicher keine Alternative zum Ausbau der Straßenbahn", sagt dazu etwa Stefan Kompacher vom Verein Pro Bim. Aus seiner Sicht kombiniere der Oberleitungsbus die Nachteile aus beiden Systemen. "Er ist schienengebunden, steckt im Straßenverkehr fest und hat darüber hinaus noch ein geringeres Fassungsvermögen. Ein Gelenkbus hat beispielsweise eine Kapazität von rund 130 Personen, in einer 27-Meter-Bim haben 150 Personen Platz. Bei einer 40-Meter-Straßenbahn steigt die Anzahl der Plätze auf 230 Personen, in einer 55-Meter-Tram hätten gar 300 bis 350 Personen Platz", rechnet Kompacher vor.

Die Frage der Baukosten

Alternative Antriebssysteme für Busse würden im Allgemeinen dann Sinn machen, wenn sie ausgereift wären: "In Summe hat aus meiner Sicht aber der Straßenbahnausbau, etwa nach Gösting und Straßgang, zur Universität oder auch über die Stadtgrenzen hinaus, Priorität."
Gerade der Öffentliche Verkehr sei es aber, dem in Graz keine Priorität eingeräumt werde. "Man muss ja nur die Leonhardstraße hernehmen. Zu den Stoßzeiten steckt die Straßenbahn ständig im Stau und hat gar keine Chance, ihren Zeitplan einzuhalten. Im Normalfall müsste man diese Straße für den Autoverkehr sperren, zufahren sollten nur jene Personen dürfen, die dort wohnen oder arbeiten. Generell sollten auf jenen Strecken, wo Straßenbahnen verkehren, keine Autos fahren."

ÖV und seine Priorität

Geht es nach Kompacher, sollten vor allem jene Stadtgebiete eine Öffi-Erweiterung erfahren, wo derzeit oder in den nächsten Jahren am meisten Wohnungen gebaut werden.
"Die Leute werden dann nur auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, wenn das Angebot attraktiv genug ist. Wenn heute in Webling alles zugebaut wird und sich keiner überlegt, wie die Menschen zu ihren Arbeitsplätzen kommen, passt etwas nicht. In Wien wurde die U-Bahn in Richtung Seestadt Aspern verlängert, bevor dort Wohnungen gebaut wurden. Das wäre der richtige Weg."

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