Über den Wolken ist die Freiheit grenzenlos

Hände hoch: Voll bewaffnet mit Flugbrille und Kappe. Es kann losgehen. | Foto: geopho.com
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  • Hände hoch: Voll bewaffnet mit Flugbrille und Kappe. Es kann losgehen.
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Das Gefühl im Bauch lässt sich kaum beschreiben: Muffensausen. Martin Ehlers wird heute mein Tandemmaster sein. Nach einer kurzen Einschulung ist das Abenteuer „Fallschirmspringen“ nicht mehr rückgängig zu machen. Denn die Canguro SF 600 rollt schon an und wir steigen ein.
Während des Fluges zeigt Martin immer wieder auf den Höhenmesser auf seinem Handgelenk: Erst 1.500 Meter und trotzdem sind die Häuser nur noch stecknadelgroß. Der Aufstieg dauert rund 20 Minuten. In dieser Zeit befestigt der Tandemmaster mein und sein Gurtezeug. Als wir die Höhe von 4.000 Meter erreichen, blinkt ein kleines rotes Licht auf – die Türe wird geöffnet.
Langsam, aber sicher entscheidet sich mein Verstand gegen einen Sprung aus dieser Höhe. Noch versuche ich, mich irgendwo festzuhalten, doch Martin kennt dieses kurze Zögern von anderen Tandemspringern. Nun baumeln meine Füße schon aus dem Flugzeug. Augen zu und durch.

Im freien Fall
Ja, ich fliege wirklich. 55 Sekunden befinde ich mich im freien Fall. Es ist ein unvergleichbares Gefühl: Freiheit, überhaupt keine Angst mehr, Adrenalin pur. Eigentlich habe ich schreckliche Höhenangst. Dieses Gefühl existiert plötzlich nicht mehr, ich verliere vollkommen den Bezug zu Raum und Zeit.

Entspannt abwärts
Bei den Trockenübungen am Boden hat Martin erklärt, wie ich mich während des Fliegens verhalten soll. Wenn wir uns stabilisiert haben, klopft er mir auf die Schulter und ich darf meine Arme vom Gurt nehmen. Aber hat er wirklich schon geklopft, oder habe ich mir das eingebildet? Erst beim zweiten Klopfen reagiere ich und breite meine Arme aus. Wir nähern uns im freien Fall einer Wolke. mir fällt spontan das Lied „Über den Wolken“ von Reinhard Mey ein. Es fühlt sich seltsam an, etwas feucht und kühl. Ab dann geht es völlig entspannt abwärts. Wir erreichen eine Fallgeschwindigkeit von rund 185 km/h. In 1.500 Metern öffnet der Tandemmaster den Schirm. 300 Meter tiefer ist dieser dann vollständig geöffnet und ich spüre nur einen leichten Ruck.

Mit der Seele baumeln
Die Welt von oben betrachten, Seele baumeln lassen, die grüne Landschaft genießen, sich frei wie ein Vogel fühlen.
Dann bekomme ich die Steuerleinen in die Hand und darf durch sanftes Ziehen die Richtung bestimmen. Martin hält weiter oben fest, es kann also eh nichts passieren. Ich sehe den Schwarzlsee, die Landebahnen vom Flughafen, der Zielkreis ist auch schon in Sichtweite.

Im Landeanflug

Wir machen Spiralkurven und verlieren schnell an Höhe. Das kribbelt in der Magengrube. Die Thermik ist so gut, dass wir teilweise sogar wieder ein paar Meter aufsteigen. Ich begebe mich in „Landeposition“, hebe meine Füße und warte auf Martins Kommando „Steh“, um wieder den Boden zu berühren.
Stolz, mich überwunden zu haben ist die Emotion, die mich am Boden überkommt. Man fühlt sich befreit, sorgenlos, ein bisschen wie im Rausch.
Ich habe mich überwunden und bin tatsächlich aus dem Flugzeug gesprungen.

Zur Sache

Martin Ehlers machte 1985 in Spanien die Ausbilung zum Tandemspringer. 1986 brachte er dies nach Österreich. Mehr als 13.500 Mal ist er bereits aus dem Flugzeug gesprungen.
FSC Skydive Graz: Schachenwaldstraße 53 in Feldkirchen bei Graz. April bis November wird beim Grazer Flughafen bei gutem Wetter samstags, sonntags und feiertags gesprungen. Ein Tandemsprung kostet 230 Euro.
Infos unter www.tandemsprung.at, info@tandemsprung.at oder telefonisch unter 0664/49 24 370.

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