Studie über Impfbereitschaft
Wer ÖVP wählt, lässt sich auch gerne freiwillig impfen
Die Angst vor dem Corona-Virus ist groß – und zwar exakt doppelt so groß wie jene vor der "gewöhnlichen Grippe", der Influenza. Das jedenfalls berichtet "Ärzte Steiermark", das Informationsmedium der Ärztekammer im Hinblick auf eine "Market"-Studie. Demnach sind fast doppelt so viele Österreicher bereit, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen als gegen die Grippe. Seitens der Ärzteschaft bezeichnet man dies gar als Kollateralschaden: Durch das Bemühen, die Gefährlichkeit des Corona-Virus darzustellen, sei die Grippe quasi verharmlost worden. Klares Indiz dafür: Die sicheren Impfverweigerer sind bei der Influenza dreimal so hoch wie bei COVID-19.
ÖVP-Männer stehen zum Grippe-Impfen
Zwei Aspekte sind bei dieser Umfrage besonders auffällig: Erstens ist die Impfbereitschaft bei Männern deutlich höher als bei Frauen (nur ein Schelm denkt hier an die besondere Gefährlichkeit der "Männergrippe"). Zweitens gibt es offenbar einen starken Zusammenhang zwischen den Vorlieben für bestimmte Parteien und der Einstellung zu Impfungen.
Ganz vorne sind dabei potenzielle ÖVP-Wähler: Diese wollen sich zu fast 45 Prozent "sicher" oder "eher schon" gegen die Grippe impfen lassen. Ähnlich ambitioniert sind Neos-Wähler, da liegt die Zustimmung immer noch bei 43 Prozent. SPÖ-Sympathisanten bringen es auf 41, Grün-Wähler auf 37 Prozent. FPÖ-Wähler bringen es auf gerade einmal 19 Prozent, 80 Prozent der Blauen sind überzeugt, sich "sicher nicht" oder "eher nicht" impfen zu lassen.
Corona macht mehr Angst
Weit mehr Sorgen machen sich die Menschen aber um eine Impfung, die es noch gar nicht gibt, nämlich jene gegen das Corona-Virus. Da ist die Zustimmung generell deutlich höher, die Parteipräferenzen sind ähnlich: Hier "führen" die Neos mit 77 Prozent Impfbereiten, dahinter liegt die ÖVP (73 Prozent), die SPÖ (72 Prozent) und die Grünen (65 Prozent). Bei Corona sind die Ängste der FPÖ größer: 40 Prozent ihrer potenziellen Wähler wollen sich voraussichtlich zur Impfung wagen. Allerdings: Rund 50 Prozent lehnen die Impfung strikt ab. Immer noch bedenklich viele, wenn Experten bei COVID-19 von einer notwendigen Durchimpfungsrate von 75 Prozent (ähnlich wie bei der Grippe) ausgehen, um das Virus in den Griff zu bekommen ...
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