Wissen schaffen auf künstlerische Weise - K.U.L.M., Ortsreportage Pischelsdorf
Das Künstlerkollektiv K.U.L.M. widmet sich brisanten Themen und setzt zeitgenössische Schwerpunkte.
Das aktuelle Projekt „K.U.L.M.erde“ ist dem Verstehen und Missverstehen der Natur gewidmet und für drei Jahre angelegt. 2013 legte man den Akzent auf Diversität (Vielfalt). Gerade fand die Buchpräsentation von „Mitteilungen 1“ statt (wir berichteten).
Pflanzen sammeln als Aktionskunst
Im heurigen 2. Projektjahr wählte man mit „LINIE“ 2014 eine künstlerische Alternative zur wissenschaftlichen Pflanzensippenbestimmung. „Obwohl der Ausgangsimpuls des Projekts eine wissenschaftliche Untersuchung der Flora und deren Kartierung war, zeigte sich schnell, dass eine wissenschaftliche Fortführung zwar wünschenswert, aber auch undurchführbar war“, so Richard Frankenberger. K.U.L.M. wählte auf der Landkarte eine Linie um den 29. Breitengrad. Bei einer Begehung hielt man sich genau an diese Linie und dokumentierte die vorgefundenen Pflanzen.
Am 10. Mai machte sich eine erweiterte K.U.L.M. Runde aus Künstlern und Wissenschaftlern bestückt mit Vermessungsstecken auf, der festgelegten Linie zu folgen. Start war an Feistritz in Hirnsdorf, Ziel der Bambiwirt. Über sieben Kilometer zum Teil unwegsame Strecke lagen dazwischen. TeilnehmerInnen waren Gerti Ranegger-Strempfl, Selena M. Ranegger & Johannes Rabensteiner (Botaniker), Sylvia Winkelmayr, Georg Frankenberger (GPS), Klaus Schafler und Gottfried Ranegger sowie Richard und Reserl Frankenberger. Christian Strassegger übernahm die besondere Aufgabe, alle zehn Schritte ein Foto von den Pflanzen zu machen. 736 Fotos dokumentieren nun zum einen die Pflanzenvielfalt zum anderen die Kunstaktion.
Kunst bei „Dom und Nomadin“
Ein für jeden sichtbares Zeichen von K.U.L.M. sind der Dom (Klangkuppel) und die Nomadin (Treppe) in Hart bei Pischelsdorf (Rastplatz an der B54), mit dem Kulm als Hintergrund.
Beim „Klangdom“ errichtete jüngst „Alien Productions“ eine Klanginstallation. Seit Ende Mai ist die Klanginstallation mit Tiefensonden zum Thema „Kunst und Leben“ fertiggestellt – ein Gegenpool zur stark befahrenen Bundesstraße.
Erwin Fiala schuf eine Fläche bei Dom und Nomadin als Informationsort: Er nutzte Teile des Ackers als Experimentierfeld für Bepflanzung ( „Naturquadrant, ein Teilprojekt zur „natürlichen Re-Ökologisierung“).
Höhepunkt des kulturellen Frühsommers von K.U.L.M. wird am 5. Juli im Klangdom die ORF-Übertragung aus dem Grazer Stefaniensaal von „Mozart!!!“ mit Nikolaus Harnoncourt im Rahmen der Styriarte sein.
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