Rugby-Spieler tauchen ab
Köpfe unter Wasser, Flossen in die Höhe – wenn die Unterwasserrugby-Spieler und vier Spielerinnen des Steirischen Tauch Clubs trainieren, dann brodelt das Wasser in der Eggenberger Auster und im Tauchturm Seiersberg.
Von Rena Eichberger
Während sie den Anschein erwecken, leblos an der Wasseroberfläche zu treiben, beobachten sie ganz genau das Geschehen in drei bis fünf Metern Tiefe, um im exakt richtigen Moment blitzschnell nach unten zu schießen und den Kampf um den Ball aufzunehmen. Dann scheint das Wasser im Becken zu kochen. Kurz wimmelt es wie in einem Piranhabecken – und schon kehrt wieder Ruhe ein, die Schwimmer mit den Schutzkappen auf den Köpfen, Flossen an den Füßen, Maske vor den Augen und Schnorchel im Mund tümpeln wieder an der Oberfläche dahin als wäre nichts gewesen. Dabei haben sie in der Zwischenzeit Mitspieler attackiert, die Torfrau ausgehebelt und das 3 kg-Rund im gegnerischen Korb versenkt.
Luft anhalten
„Da man von außerhalb das Spielgeschehen nicht so gut sieht, ist unser Sport leider nicht sehr publikumswirksam“, bedauert Koordinator Thomas Schenkeli. Zum Mitspielen ist er dafür umso attraktiver. Ob wendig und durchsetzungsfähig oder geduldig und mit gewaltigem Luftvolumen – für jede Konstitution und jeden Charakter gibt es die passende Position. Selbst Knieprobleme sind maximal ein Grund, aber kein Hindernis. „Schwimmen muss man natürlich können, im Schnorcheltauchen bekommt man schnell Routine“, erzählt Thomas Bartl, der mit seinen knapp 2 m Körpergröße genauso gut Basketballer sein könnte. Die zierliche Anne neben ihm beweist, dass hier weder Größe noch Figur den Ausschlag geben. Das nötige Lungenvolumen lässt sich antrainieren. Sauerstoffflaschen sind nämlich den Schiedsrichtern vorbehalten.
Spielerinnen willkommen
Derzeit arbeiten die UWR-Spieler am Aufbau eines eigenen Damenteams und sind daher auf der Suche nach sportlichen Frauen, die keine Scheu vor Wasser haben. Zimperlich dürfen sie nicht sein, denn ein wenig Körperkontakt bleibt nicht aus – der eine oder andere blaue Fleck gehört dazu. Das Verletzungsrisiko ist dennoch minimal!
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