Es bewegt sich etwas
Bereits am 22. November findet Gipfelgespräch zur Kinderbetreuung statt
Bei der Vollversammlung der steirischen Arbeiterkammer hatte Präsident Josef Pesserl den Stein ins Rollen gebracht, jetzt gibt es bereits einen Termin für einen Gipfel der Sozialpartner.
Es waren mehr als mahnende Worte, die Präsident Josef Pesserl bei der Vollversammlung der Arbeiterkammer (AK) von sich gab: Es gebe einen "Pflegenotstand" – aber nicht nur bei den älteren Menschen, sondern auch am anderen Ende der Pyramide, in der Kinderbetreuung. In der Elementarpädagogik fehle es an ausreichend Personal, niedrige Personalschlüssel würden für permanente Überlastung sorgen. "Es ist hoch an der Zeit, durch eine Erhöhung der Personalschlüssel und gesundheitserhaltende Arbeitsbedingungen für Entlastung zu sorgen", fordert Pesserl. Und: Man müsse durch bessere Bezahlung jene Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen, die diese Berufsgruppe verdiene. Unterstützt wurde er dabei von AK-Ökonom Markus Marterbauer. Dieser mahnte unter anderem bessere soziale Absicherung gegen Armut, eine Offensive für Vollbeschäftigung, Investitionen vor allem in Städten und Gemeinden gegen die Klimakrise sowie bessere Kindergärten und Schulen ein.
Großer Sozialpartner-Gipfel
Nun will man es aber offenbar nicht bei schönen Worten bewenden lassen, Pesserl hat offenbar einen Stein ins Rollen gebracht, der nun für eine weit größere Initiative sorgt. Denn bereits für den 22. November hat man einen großen Gipfel einberufen, der sich vorrangig mit besseren Bedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf beschäftigen wird. Neben der Gewerkschaft wird dort auch die Industriellenvereinigung (IV) mit am Tisch sitzen, die ja schon seit geraumer Zeit für flexiblere Bedingungen in Sachen Arbeitszeiten und Kinderbetreuung aktiv ist. Die Wirtschaftskammer und die Landwirtschaftskammer stehen für diesen Sozialpartner-Gipfel ebenfalls Gewehr bei Fuß. Erklärtes Ziel ist es, ein umfassendes Forderungspaket zu erstellen, das man in einem zweiten Schritt mit der Politik verhandeln wird. Mit durchaus guten Erfolgsaussichten, denn der (Leidens-)Druck wächst sowohl auf Arbeitnehmer- als auch auf Arbeitgeberseite. Pesserl abschließend: "Klar ist, dass all diese Maßnahmen Geld kosten. Es sollte allerdings außer Streit gestellt werden, dass die Betreuung unserer jüngsten Mitbürger der Gesellschaft auch etwas wert sein muss."
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