Ehre für Ehrenamt reicht nicht
Mehr als 7.000 Personen musste die Bergrettung im Vorjahr aus misslichen Lagen retten. Rund 68.000 Einsatzstunden waren dafür notwendig. Eine mehr als stolze Bilanz, vor allem, wenn man bedenkt, dass diese Arbeit auf dem Engagement Tausender Ehrenamtlicher fußt.
Da sollte man doch meinen, die Politik unterstütze hier, wo es nur geht. Doch weit gefehlt, berichtete der Präsident der österreichischen Bergrettung, Franz Lindenberg, im Rahmen der Generali-Tour mit Journalisten zum 3.606 Meter hohen Similaun: „Das System Ehrenamt ist zwar noch nicht am Ende, aber ausgereizt und die Lage wird immer haariger.“ Denn der Staat wälze immer mehr seiner ureigenen Aufgaben ab, gleichzeitig kürzer er die Budgets. Dazu werde es für ehrenamtliche Rettungs-, aber auch Feuerwehrkräfte immer schwieriger, während der Dienstzeit zu Einsätzen auszurücken. Lindenberg fordert darum gerade im Jahr des Ehrenamts ein umfangreiches Maßnahmenpaket mit folgenden Schwerpunkten:
• Persönliche Ausgaben fürs Ehrenamt sollen steuerlich absetzbar werden.
• Eine lange ehrenamtliche Tätigkeit soll zumindest teilweise als Pensionszeit angerechnet werden können.
• Gleichzeitig will man auch die Arbeitgeber entlasten. Bei einsatzbedingten Fehlzeiten soll es staatliche Zuschüsse geben. Denn: „Ehrenamt kann nicht nur aus Ehre bestehen“, so Lindenberg. Der Staat müsse angemessen unterstützen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.