Stadt der Frauen
Graz wird vorrangig von Männern geplant

In weiblicher Hand: Die Präsentation der Broschüre "Stadt der Frauen. Praxis einer gendergerechten Stadtplanung" fand exklusiv für die WOCHE statt: Frauenstadträtin Judith Schwentner, Landschaftsgestalterin Heide Studer, Frauen- und Gleichstellungsreferentin Gudrun Rönfeld und Frauenreferatsleiterin-Stellvertreterin Daniela Kerschbaumer. | Foto: Foto Fischer
  • In weiblicher Hand: Die Präsentation der Broschüre "Stadt der Frauen. Praxis einer gendergerechten Stadtplanung" fand exklusiv für die WOCHE statt: Frauenstadträtin Judith Schwentner, Landschaftsgestalterin Heide Studer, Frauen- und Gleichstellungsreferentin Gudrun Rönfeld und Frauenreferatsleiterin-Stellvertreterin Daniela Kerschbaumer.
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In Sachen frauenfreundliche Stadt sieht Frauenstadträtin Judith Schwentner (Grüne) noch einigen Handlungsbedarf. 

In den vergangenen Monaten ist in Graz eine Veranstaltungsreihe zum Thema "Stadt der Frauen" über die Bühne gegangen. Dabei wurden Fragen aufgeworfen, wer den öffentlichen Raum plant, wie er verteilt ist, wer ihn bespielt und wer sich darin bewegt. Eine Broschüre (unter Anleitung der Wiener Expertin Heide Studer zusammengestellt) fasst Ideen für eine gendergerechte Stadt zusammen und wurde nun präsentiert.

Geschlecht beeinflusst Nutzung

Frauen und Männer bewegen sich aufgrund der gesellschaftlich vielfach akzeptierten Arbeitsteilung unterschiedlich in der Stadt: Während Männer tendenziell mehr mit dem Auto fahren, in Vollzeitjobs arbeiten und weniger Betreuungsaufgaben übernehmen, sind Frauen in der Regel anders unterwegs: So sind es eher Frauen, die Kinder oder ältere Menschen auf ihren Wegen begleiten: Damit haben sie eine höhere Anzahl an Wegen und Zielen durch die Stadt, die sie zu Wegeketten miteinander verbinden (z.B. Arbeit, Einkauf, Kinder abholen). Und das eher weniger per Auto, sondern zu Fuß, per Rad oder mit den Öffis.

Gendergerechte Infrastruktur

"Die Infrastruktur müsste also aufs Zufußgehen, auf Sicherheit und auf den Ausbau und die Verfügbarkeit von Öffis ausgerichtet sein. Eine gendergerechte Verkehrsplanung bedeutet: Breite Geh- und sichere Radwege, ausreichend lange Ampelphasen, Ruheoasen, konsumfreie Räume mit Bänken zum Ausrasten, Räume und Plätze, die von Frauen und Männern gleichermaßen genutzt werden", so Frauen- und Gleichstellungsstadträtin Judith Schwentner. "Hinter dem Anspruch, eine Stadt für Frauen zu planen, steht der Anspruch, eine Stadt für alle zu planen."

Männer an Planungshebeln

Der öffentliche Raum wird jedoch traditionell hauptsächlich von Männern geplant. So werden österreichweit von 183 gemeinnützigen Bauträgern nur fünf von Frauen geleitet. Auch Zahlen aus Graz zeigen diesen Gender-Gap: Die TU Graz hat inzwischen zwar mehr weibliche Architekturabsolventinnen als Männer, dennoch stehen in Graz 272 Architekten 53 Architektinnen gegenüber, in der Stadt Graz liegt der Anteil an Frauen in Planungsämtern zwischen 30 und 42 Prozent – von den fünf Leitungsebenen der Planungsämter sind vier von Männern besetzt.

Beispiel Reininghaus

Um am neugestalteten Reininghausplatz eine gendergerechte Bauweise zu verankern, hat das Referat für Frauen und Gleichstellung in den freiraumplanerischen Wettbewerb gendergerechte Aspekte "hineinreklamiert": So wird darauf geachtet, dass Schul- und Versorgungswege möglichst direkt geführt werden. Weitere Beispiele dafür sind eine gute Orientierung, ausreichend Bänke mit Arm- und Rückenlehnen für bewegungseingeschränkte Personen, ausreichende Wegbeleuchtung und breite Gehsteige sowie gut sichtbare Übergänge an Kreuzungen.

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