Nach Kritik an fehlendem Impf-Fahrplan: Land Steiermark veröffentlicht erste Details
Zu hohe Infektionszahlen, eine zu hohe Inzidenzrate und die Gefahr durch eine neue Virus-Mutation: Aus diesem Grund wurde in Österreich der Lockdown vorerst um weitere zwei Wochen bis in den Februar hinein verlängert. Die Politik übt sich in Durchhalteparolen, während die Lösung in Form der Impfung bereitsteht. Dem Grazer Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer geht es nun aber nicht schnell genug. Er kritisiert einen fehlenden Impf-Fahrplan, den es in den übrigen acht Bundesländern bereits gebe. "In Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Vorarlberg kann man sich bereits voranmelden, im Burgenland ist das ab dem 22. Jänner, in Tirol und Salzburg ab dem 1. Februar möglich, und in Kärnten sind die Termine für die über 85-jährigen Personen bereits ausgebucht. Nur in der Steiermark gibt es nicht nur keine Möglichkeit der Vorerfassung, sondern auch noch keinen kommunizierten Termin oder Zeitplan, ab wann das möglich sein wird."
Verunsicherung macht sich breit
Dies führe zu großer Verunsicherung in der steirischen Bevölkerung. "Täglich wenden sich unzählige Menschen an ihre Ärztinnen und Ärzte, die städtische Impfstelle oder mein Büro, um Infos zu erhalten. Viele sind richtig verzweifelt", beschreibt der KPÖ-Politiker die aktuelle Lage. Er finde es darüber hinaus beschämend, dass man den Menschen monatelang Hoffnungen gemacht habe, die entsprechenden Planungen aber nicht vorgenommen wurden. Auch könne Krotzer noch nicht sagen, wann die erprobte Impfstelle der Stadt Graz eingesetzt werden könne und wann ganz generell Impfstraßen eingerichtet werden. "Wir sind bereit, aber für die direkte Abwicklung und ihre Vorbereitungen brauchen wir und alle steirischen Gemeinden Informationen vom Land."
Appell an die Landesspitze
In diesem Zusammenhang erinnert Krotzer an ein Statement von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, der als Vorsitzender der Landeshauptleute-Konferenz Anfang Jänner bekräftigte, dass die Impfungen schnellstmöglich bei jenen ankommen sollen, die sie dringend brauchen. "Andere Bundesländer sind nun aber deutlich schneller. Wie viele Menschen habe auch ich Verständnis dafür, dass die Einrichtung einer Homepage oder Telefonzentrale Zeit in Anspruch nimmt, aber man soll den Steirerinnen und Steirern sagen, wann sie mit einem Impf-Fahrplan rechnen können."
Über 80-Jährige erhalten Infos
Kurze Zeit nach Krotzers Appell gab es von Seiten des Landes neue Infos: Demnach werden die über 80-Jährigen in dieser Woche per Briefaussendung von den jeweiligen Wohnsitzgemeinden und Städten über die Möglichkeit der Impfung informiert. Die Anmeldung wird dann ab 25. Jänner online oder telefonisch bei der jeweiligen Wohnsitzgemeinde möglich sein. Die genauen Impftermine werden dann nach erfolgter Anmeldung und Verfügbarkeit der Impfstoffe vergeben. Angepeilt wird ein Start Mitte Februar. Unsicherheiten gebe es aber noch aufgrund der aktuellen Lieferschwierigkeiten des Impfstoffes von Biontech/Pfizer. "Die Steiermark setzt die Impfstrategie des Bundes weiter um. Im nächsten großen Schritt werden die über 80-jährigen Steierinnen und Steirer sowie Hochrisikogruppen geimpft", sagt dazu Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß.
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