Resolution für mehr Gewaltschutz im Grazer Gemeinderat
Die Coronakrise hat Auswirkungen auf das Leben von fast allen Menschen: SPÖ-Gemeinderätin Anna Robosch legt den Fokus dabei auch auf Frauen und Mädchen, die unter der Pandemie besonders leiden, vor allem, was die steigende Gewalt betrifft. "In den ersten acht Monaten des heurigen Jahres mussten genau so viele Betretungsverbote ausgesprochen werden wie im gesamten Jahr 2019. Allein in Graz gab es 368 Wegweisungen", zieht Robosch eine ernüchternde Bilanz. Zwar gelte in Österreich seit über sechs Jahren die Istanbul-Konvention, die verbindliche Rechtsnormen gegen Gewalt an Frauen schafft, dies reiche laut der SPÖ-Frauensprecherin aber nicht aus: "Laut einer Expertengruppe des Europarates muss Österreich 210 Millionen Euro mehr investieren. Gewaltschutz ist eines der Themen, bei denen die Betroffenen nichts von Absichtserklärungen haben."
Umfassender Gewaltschutz für Frauen und Mädchen
Aus diesem Grund bringt die SPÖ in der kommenden Gemeinderatssitzung eine Resolution ein, in der sich die Stadt Graz zu einem echten und umfassenden Gewaltschutz für Frauen und Mädchen in Österreich und zur zügigen Umsetzung der Istanbul-Konvention bekennen soll. "Viele Frauen können sich nicht aus der Gewaltspirale befreien. Umso wichtiger sind die Stärkung der Maßnahmen wie Antigewalt-Training, Täterarbeit und Männerberatung, der bundesweite Ausbau und Erhalt von Beratungsstellen für Frauen und Mädchen, Gewaltschutzzentren und Frauenhäusern."
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