Wie Graz zur Klimainnovationsstadt wird
Grünraumoffensive, Radoffensive und Co.: Graz will künftig eine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz einnehmen.
Der Klimawandel und seine weitreichenden Folgen sind eine der großen Zukunftsherausforderungen für unsere Gesellschaft. „Nur wenn wir heute handeln und dieser Herausforderung aktiv begegnen, können wir unsere hohe Lebensqualität auch für kommende Generationen sicherstellen“, ist Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) überzeugt, „es gibt viele Möglichkeiten mitzuhelfen. Jeder Einzelne ist gefordert und auch wir als Stadt Graz leisten unseren Beitrag.“ So setzt die steirische Landeshauptstadt umfassend und kontinuierlich Maßnahmen, um unser Klima zu schützen und die Auswirkungen des Klimawandels bestmöglich einzudämmen.
Klimaneutral bis 2030
„Ich habe den Jugendlichen freitags vor dem Rathaus genau zugehört“, erklärt Nagl, „mir ist es wichtig Themen aktiv anzupacken. Herausforderungen sind gleichzeitig auch immer Chancen. Deshalb habe ich mich auch bewusst dazu entschlossen, nicht einfach den Klimanotstand auszurufen. Stattdessen haben wir den Klimaschutz zur Chefsache erklärt und ihn ganz oben auf die städtische Agenda gesetzt. Unser Ziel ist es Graz zur Klimainnovationsstadt zu machen.“
Die Schwerpunkte gelten der Energieoptimierung, der Mobilität und der Bewusstseinsbildung. Bis zum Jahr 2030 und damit 10 Jahre früher als die EU und Österreich, soll die Stadt Graz mit all ihren Tochterunternehmen klimaneutral werden. In einem zweiten Schritt soll die Klimaneutralität bis 2040 auch für das gesamte Stadtgebiet erreicht werden.
Graz als Klimainnovationsstadt
Um der großen Zielsetzung auch Taten folgen zu lassen, hat die Stadt Graz auf Initiative von Bürgermeister Nagl weitreichende Beschlüsse gefasst: Ein mit 30 Millionen Euro dotierter Klimaschutzfonds wurde für Sonderprojekte installiert. Ein Fachbeirat für Klimaschutz unterstützt die Stadt bei der Umsetzung der mit dem Fonds verbundenen Klimaschutzmaßnahmen. Diese Maßnahmen sind wichtige Schritte, um Graz in eine echte Klimainnovationsstadt zu verwandeln. „Auch alle Grazerinnen und Grazer profitieren von dem Fonds und können ihren Beitrag leisten. Es gibt eine Vielzahl an Förderungen für Begrünungsmaßnahmen oder Photovoltaik-Anlagen, sogar Kleinstanlagen für Balkone werden gefördert. Als erste Stadt Europas fördern wir zukünftig sogar private Energiegemeinschaften“, erläutert Nagl.
Baustandards und smarte Mobilität sind weitere Schlüssel zum Erfolg. Insgesamt investieren Stadt und Land 100 Millionen Euro in die Radverkehrsoffensive. Der Ausbau des Straßenbahnnetzes nach Reininghaus und in die Smart City ist in vollem Gange und aus dem Klimafonds wurden in kurzer Zeit Maßnahmen im Wert von über 15 Millionen Euro umgesetzt. Dazu zählen etwa 800 zusätzliche Bäume pro Jahr, die Lastenradoffensive, die klimafreundliche Volksschule Puntigam oder die Verbannung von Plastikflaschen aus den Geriatrischen Gesundheitszentren.
Klimaschutz in vollen Umfang
Die Grazer Volkspartei steht seit Jahren für eine ökosoziale Marktwirtschaft und damit auch für eine ökologische Entwicklung von Graz. Fragen des Klimaschutzes sind aber nicht nur Fragen der öffentlichen Körperschaften und Unternehmen, sondern ziehen sich durch unser alltägliches Leben. Ob Essensgewohnheiten, Freizeitnutzungen, Wohnstandards oder Mobilitätsverhalten: Überall und in jedem Alter kann man etwas beitragen. „Ernährungsexperten haben herausgefunden, dass wir viel zu viel Fleisch konsumieren. Ich habe den Veggie Day mittwochs in Graz eingeführt, um damit auf einen bewussteren Umgang mit unseren Nahrungsmitteln aufmerksam zu machen“, so Nagl. "Gleichzeitig erweitern wir ständig das Angebot der Grazer Bauernmärkte um den Zugang zu regionalen Lebensmitteln noch weiter zu verbessern.“ Der neue Bauernmarkt in Reininghaus wurde gerade erst eröffnet, ein weiterer in Mariatrost folgt noch im Herbst. „Meine Vision ist es, eine Markthalle in Verbindung mit dem Tramway Museum zu verwirklichen“, gibt Siegfried Nagl Einblick in seine Pläne.
Grünraumoffensive wirkt
Auch die Schaffung und Sicherstellung von Grünraum ist in Graz immer wieder großes Thema. Auf Initiative von Siegfried Nagl wurde die Grünraumoffensive ins Leben gerufen. Das bedeutet, dass seit bald 20 Jahren kein neues Bauland ausgewiesen wird, nicht benötigte Industrieflächen entsiegelt werden und eine strategische Grünflächensicherung betrieben wird. „Wir weisen kein neues Bauland aus und konnten durch die Grünraumoffensive bereits knapp 800.000 Quadratmeter zusätzliche Grünflächen sicherstellen. Durch ein dafür bereitgestelltes Spezialbudget kaufen wir Flächen für Parks, Sportflächen, Spielplätze aber auch Waldflächen an.“
Graz ist daher eine besonders grüne Stadt:
- 50 % des Stadtgebietes bildet der Grüngürtel
- 33 % liegen in der vom Land verordneten Grünzone
- 25 % des Stadtgebietes ist Wald (deutlich mehr als Wien mit 20%)
- 70 % des Stadtgebietes sind unversiegelt
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