Illegaler Bärenabschuss
Bär Arthur vom Burgherren der Riegersburg erschossen?
Der größte wilde Bär Europas soll vom Burgherren der Riegersburg (Steiermark) in Rumänien erschossen worden sein. Angeblich hatte der Burgherr, Emanuel von und zu Liechtenstein, den bekannten Bären Athur ohne Genehmigung getötet. Die Jagd erfolgte noch dazu tief in einem Natura-2000-Schutzgebiet.
Illegaler Abschuss?
Das rumänische Umweltministerium hatte eine Ausnahmegenehmigung für die Tötung einer kleinen Bärin erteilt, die im vergangenen Sommer angeblich auf einem landwirtschaftlichen Betrieb Schaden angerichtet haben soll. Die Jagd erfolgte dann aber tief einem Schutzgebiet in Siebenbürgen - getötet wurde ein männlicher Bär, noch dazu der größte Europas! Für ihn gab es keine Tötungserlaubnis.
Scheuer Star-Bär Arthur
Der Bär Arthur wurde jahrelang von örtlichen Rangern der Organisation "Agent Green" beobachtet. Arthur war im ganzen Land bekannt und beliebt. Als scheuer Geselle ließ er sich nie in der Nähe von menschlichen Siedlungen blicken - er lebte lieber tief in den rumänischen Wäldern.
Tötung von Arthur ist ein Skandal
Der Abschuss von Arthur kann kaum als Versehen durchgehen, wie Gabriel Paun, Präsident der Naturschutzorganisation Agent Green, erklärt:
"Arthur war 17 Jahre alt und der größte Bär, der jemals in Rumänien gesehen wurde, höchstwahrscheinlich der größte in ganz Europa. Ich frage mich, wie der Prinz eine kleine Bärin, die in der Nähe eines Dorf gesehen wurde, mit dem größten männlichen Bären, der tief in der Wildnis lebt, verwechselt haben soll. Das ist Wilderei, weil sie den falschen Bären erschossen haben!"
Auch der österreichische Tierschutzverein VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN kritisiert die Trophäenjagd. Ann-Kathrin Freude, Campaignerin des VGT:
"Es ist eine Schande für Österreich, dass Prinz Emanuel diesen schönen, in Rumänien geliebten Bären, getötet hat. Es kann nicht sein, dass einflussreiche Österreicher:innen in anderen Ländern für viel Geld Jagd auf geschützte Tiere machen können! Die Jagd auf Trophäen ist generell verwerflich und wird auch von der Bevölkerung abgelehnt. Wir fordern ein generelles Verbot der Trophäenjagd und das Verbot der Einfuhr von Trophäen, wie beim Elfenbeinhandel und appellieren an den Prinzen, dieses blutige Hobby abzulegen."
Der Verein appelliert auch an die rumänischen Behörden und an die EU. Der Braunbär ist eine streng nach EU-Recht und der Berner Konvention geschützte Tierart. Ann-Kathrin Freude sagt dazu:
"Bären sind mehreren Bedrohungen ausgesetzt: Zerstörung von Lebensräumen, Klimawandel und Verfolgung durch Menschen. Das rumänische Umweltministerium muss sich mit den Ursachen befassen, die zu Konflikten zwischen Menschen und Bären führen und nicht mit den Auswirkungen. Das Töten großer männlicher Bären bringt die Population durcheinander und führt zu Inzucht. Rumänien hat keine Ahnung, wie viele Bären es überhaupt gibt, und muss Tötungsquoten und die Trophäenjagd beenden. Andernfalls kommt es zu Konflikten und die Arten werden gefährdet."
Mehr Hintergrundinfos im Artikel des VGT.
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