Beachvolleyball erklärt: Linie oder Diagonal als Gretchenfrage
Was bedeuten die seltsamen Fingerübungen hinter dem Rücken der Beachvolleyball-Asse? Die Grazer Profi-Beacherin Lena Plesiutschnig klärt auf.
Egal, ob bei Riesenturnieren wie auf der Wiener Donauinsel oder den Grazer Hotspots wie dem Mur Beach: Wer ein Beachvolleyballspiel genauer beobachtet, dem werden schnell die ungewöhnlichen Fingerzeichen hinter dem Rücken der Athleten auffallen. Die Grazerin Lena Plesiutschnig, gemeinsam mit Katharina Schützenhöfer Österreichs Damen-Nummer-Eins-Team, erklärt, was es damit auf sich hat.
Finger-Kommunikation
"So kommunizieren wir am Feld miteinander", lacht Plesiutschnig. "Die Finger zeigen an, wie der Block am Netz gesetzt wird, den anderen Bereich sollte die Verteidigungsspielerin abdecken", erklärt die 24-Jährige. Dabei steht jeweils eine Hand für eine Gegenspielerin. "Ein Finger bedeutet, dass ich die Linie entlang blockiere, parallel zur Linie hart geschlagene Bälle sollten also nicht vorbeikommen. Die Abwehrspielerin muss diagonale Angriffsschläge abwehren und versuchen, Bälle zu erlaufen, die über den Block gespielt werden." Zwei gestreckte Finger bedeuten, dass der Ball diagonal geblockt wird.
Antäuschen und doppeln
Neben einfachen Linien oder Diagonalblocks gibt es aber auch noch etwas kompliziertere Systeme. Eine Faust steht für den angetäuschten oder Fake-Block, vier Finger für eine Doppelung: "Doppeln heißt, dass Blocker und Verteidiger die Diagonale besetzen und somit die Angreiferin der Gegenseite dazu verlocken, in den freien Raum zu spielen. Dort erreichst du den Ball dann leichter, weil du weißt, wo sie hinspielt." Eine weitere Variante sind zwei geöffnete Handflächen, "was bedeutet, dass die Blockspielerin voll auf den Ball geht beziehungsweise in Anlaufrichtung der Angreiferin blockt".
Brasilien und Grazer Hauptplatz
Für Lena Plesiutschnig und Katharina Schützenhöfer geht es in den kommenden Wochen zuerst in die Türkei, dann in die Schweiz und gleich darauf nach Brasilien, wo sie jeweils Turniere der World-Tour in Angriff nehmen.
Auch das Highlight des Grazer Beachvolleyball-Jahres, wenn im Juni der A-Cup am Mur Beach und dem Grazer Hauptplatz gespielt wird, ist am Radar des österreichischen Top-Teams: "Ich hoffe, unser Turnierplan lässt es zu, dass wir im Juni in Graz spielen. Ich würde extrem gerne wieder einmal in meiner Heimatstadt spielen, und dann noch dazu am Hauptplatz!" Noch bevor es im Juni rund geht, steht am 12. und 13. Mai das große Summeropening am Mur Beach vor der Tür. Blockzeichen am Rücken der Spieler wird man bei diesem Turnier jedenfalls genügend entdecken können. ^Stefan Haller
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