Chaoten, raus aus den Stadien
- So wird der Fußball zerstört – die Polizei gegen GAK-Chaoten beim Platzsturm in Hartberg.
- Foto: GEPA
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Die Schande von Hartberg. Wohl noch in zehn Jahren wird sich jeder echte GAK-Fan mit Schaudern an diesen 8. Juni 2012 zurückerinnern. 50, 60 „Verbrecher“ (Zitat aus dem offenen Brief des GAK-Präsidiums) machten mit einer Aktion die jahrelange Aufbauarbeit des Traditionsklubs zunichte.
Was aber kann man jetzt tun, damit sich diese Schreckensbilder nicht wiederholen? Oder, wären die Krawalle von Hartberg gar zu verhindern gewesen? Manfred Komericky, Cobra-Oberst und Mitglied des Sicherheitsausschusses der Bundesliga versucht zu erklären: „Fakt ist einmal, dass das Stadion in Hartberg kommissioniert und lizenziert für die Erste Liga ist – man kann den Hartbergern also schwer verbieten, nicht daheim zu spielen. Und was hätte die Polizei sonst tun sollen? Hätten wir alle Fans wie Tiere in einen Käfig sperren sollen oder uns zwei Meter vor den Zuschauer postieren sollen? Dann hätten wir erst wieder provoziert.“
„Problemfälle“ sind bekannt
Die einzige Lösung für Komericky sind Stadionverbote. „Und die muss einfach der Verein aussprechen – oder eben der ÖFB und die Bundesliga, die Polizei kann das jedenfalls nicht tun. Am besten würde das natürlich mit personifizierten Tickets funktionieren. Da müssten eben dann am Eingang Ordner und Fancops positioniert werden, die kennen ihre Problemfälle ohnedies. Aber natürlich ist das eine unpopuläre Maßnahme und Funktionäre sind oft überfordert oder haben sogar Angst vor diesen gewaltbereiten Personen. Trotzdem, die Vereine sind gefordert, ihre bekannten Krawallmacher aus den Stadien zu entfernen.“
GAK-Präsident Benni Bittmann will jedenfalls mit aller Schärfe gegen die Randalierer vorgehen. „Es wird sicher Stadionverbote geben. Aber uns sind da auch vom Gesetzgeber her die Hände gebunden, was passiert etwa bei Auswärtsspielen? Wir werden aber auf jeden Fall auch zivilrechtlich gegen diese Personen vorgehen.“
Was Bittmann nicht versteht: „Wir haben vor dem Spiel der Polizei gesagt, dass wir die RAG (Anm. Rote Armee Graz), wo diese Leute zuhause sind, nicht im Stadion haben wollen. Uns wurde aber mitgeteilt, dass man sie reinlassen will, weil man sie im Stadion besser im Griff hat ...“
Das Problem mit gewaltbereiten „Fans“ beschränkt sich aber bei Gott nicht nur auf den GAK. Komericky: „Salzburg ist der einzige Verein, der seinen Anhang im Griff hat. Natürlich geht das oft auf Kosten der Stimmung – nur müssen wir halt entscheiden, was uns künftig wichtiger ist.“
Viele Fragezeichen beim GAK
„Ich bin kein Mensch, der von heute auf morgen alles hinhaut.“ Trotzdem, zwischen den Zeilen hört man, wie sehr diese Aktion in Hartberg Benni Bittmann getroffen hat. Er wird, er muss den GAK mit Vizepräsident Raimund Pock wieder einmal neu aufstellen. „Aber vor zwei Jahren war die Situation viel schwieriger. Und, dass bei Nichtaufstieg nicht alle Spieler zu halten sind, war klar.“
Fix weg sind Schilling (Innsbruck), Steiner (Villach) und Murg (Austria). Aber auch sonst stehen bei vielen Spielern die Zeichen auf Abschied. Bis auf Herbert Rauter hat keiner einen unterschriebenen Vertrag. Auch die Zukunft von Kapitän Christian Deutschmann ist offen. „Noch gibt’s keine offizielle Anfrage. Aber für etwas mehr Geld gehe ich nicht nach Grödig oder sonst wohin. Es muss alles passen.“ Am 1. Juli ist jedenfalls Trainingsauftakt. Dafür wird auch noch ein Trainer gesucht ...
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