Kommentar
Eklat des Sturm-Trainers: Unprofessionell und unwürdig
Noch einmal muss ein Blick zurück erlaubt sein, auch wenn der SK Sturm lieber zur Tagesordnung übergehen würde: Ein Blick zurück auf das Verhalten der Spieler, aber ganz besonders auf jenes der beiden "Offiziellen", des Trainers und Sport-Geschäftsführers beim letzten Auswärtsspiel in Mattersburg. Ja, die Entscheidungen des (Un-)Parteiischen waren, gelinde gesagt, unglücklich. Er wurde übrigens im Gegensatz zu den Sturm-Vertretern wirklich gesperrt.
Aber mit (vermeintlichen) Schiedsrichter-Fehlentscheidungen lebt der SK Sturm seit gefühlt ungefähr 110 Jahren. Und jeder Fußball-Experte weiß, dass dahinter keine Wiener oder andere "Mafia" steckt, sondern, dass sich dies im Laufe einer Saison ausgleicht.
Als aufmerksamer Beobachter fragt man sich da natürlich: Warum zucken bei einem nicht wirklich unüblichen Vorfall in der Meisterschaft die sportlich Verantwortlichen so aus, warum liegen die Nerven so blank? Die Angst, ins untere Play-off zu rutschen, der Unmut der Fans über die wenig attraktive Spielweise, der Druck vom Vorstand, der alte, zu teure Kader – all das könnten und dürften Gründe für das zerrüttete Nervenkostüm der sportlichen Führung und den Eklat in Mattersburg gewesen sein.
Zu entschuldigen ist es trotzdem nicht. Weder passen solche Auftritte zum Leitbild, in dem man sich Fairness und Respekt auf die Fahnen heftet, noch kann es das Image sein, das der SK Sturm nach außen transportieren will. Viele große Sturm-Trainer, von Otto Baric über Ivica Osim bis Franco Foda mussten mit Fehlentscheidungen leben, keiner von ihnen hat sich jemals einen solchen Auftritt geleistet. Weil es erstens unprofessionell und zweitens des SK Sturm nicht würdig ist.
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