Grazer wird FIFA-Schiedsrichter: Hoffnung auf Pfiffe im großen Konzert
Der Grazer Christian-Petru Ciochirca steigt zum FIFA-Schiri auf und freut sich auf den Videobeweis.
Altach gegen die Admira: Diese Bundesliga-Begegnung brachte am vergangenen Wochenende einen überraschenden 4:1-Auswärtssieg der Niederösterreicher. Vor zwei Jahren, genauer gesagt am 14. Oktober 2017, trafen diese beiden Teams ebenfalls im Ländle aufeinander. Zumindest einer hat dieses Spiel definitiv nicht vergessen, war es doch der erste Einsatz von Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca in der höchsten österreichischen Spielklasse.
Dieser Premiere sind 18 weitere Partien zwischen Vorarlberg und dem Burgenland gefolgt, der Grazer hat sich längst etabliert. Der nächste Karrieresprung steht jetzt aber unmittelbar bevor. "Mir wurde vor Kurzem mitgeteilt, dass ich für das kommende Jahr als FIFA Schiedsrichter nominiert wurde", lässt der 30-Jährige wissen.
Nachfolger von Plautz
Zu diesem erlesenen Kreis gehören in Österreich nur sieben Unparteiische. Die Champions League ist aber noch kein Thema. "Zunächst steige ich im Jugendbereich ein und werde höchstwahrscheinlich internationale Nachwuchsturniere leiten." Ob er in weiterer Folge dann Einsätze in der Königsklasse erhält oder vielleicht sogar Konrad Plautz, den letzten Österreicher bei einem großen Turnier (Europameisterschaft 2008) "beerbt", steht freilich noch in den Sternen.
Die Chance auf Spiele gegen Top-Klubs wie Real Madrid, Juventus Turin oder Bayern München wird aber wieder steigen. Denn fast zeitgleich mit der Beförderung von Ciochirca hat die heimische Bundesliga verlautbart, dass der Video-Assistant-Referee (VAR) im März 2021 eingeführt wird.
Freude über VAR
"Für uns Schiedsrichter ist diese Entscheidung ungemein wichtig. Mich freut auch, dass vonseiten der Vereine trotz der natürlich höheren Kosten ein großer Zuspruch da ist." Wichtig ist ihm aber auch zu betonen, dass der VAR nicht automatisch dafür sorgen wird, dass nach Spielen kein Diskussionsbedarf unter Fans, Betreuern und Spielern mehr herrscht.
"Es geht primär um offensichtliche, klare Fehlentscheidungen. Man hat in Deutschland aber gesehen, dass am Anfang nicht alles rund gelaufen ist." Für die Referees ändert sich dennoch einiges. "Wir müssen in Zukunft viel präziser beschreiben, warum wir uns in einer Situation X für einen Abseits- oder Elfmeterpfiff entschieden haben. Die visuelle Wahrnehmung muss sehr schnell in Worte gefasst werden, damit die Schiedsrichter vor den Bildschirmen wissen, auf was sie in der betreffenden Szene achten müssen", sagt Ciochirca, der heuer auch schon eine spezielle Schulung im UEFA-Hauptquartier in Nyon absolviert hat. "Ich bin Teil des Core-Programmes, wo es um die Verbesserung der Fitness, aber auch der englischen Sprache geht. Für internationale Aufgaben bin ich dadurch auf jeden Fall bereiter."
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