Vergessene Sektionen des SK Sturm

Ein Bild aus den Anfangszeiten: Die siegreiche Laufmannschaft im
Staffelbewerb "Rund um den Schloßberg" | Foto: Sammlung Sturm Graz
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  • Ein Bild aus den Anfangszeiten: Die siegreiche Laufmannschaft im
    Staffelbewerb "Rund um den Schloßberg"
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Die Schwarz-Weißen standen und stehen seit über 100 Jahren für mehr als "nur" den Profifußball.

Die jungen Burschen, die sich im Mai 1909 im Augarten den Namen „Sturm“ gaben, wollten ursprünglich nur Fußball spielen. Doch schon bald stieg unter den Mitgliedern der Drang, das sportliche Repertoire zu erweitern. 1919 beschloss man, aus dem Fußballklub einen Sportklub zu formen.

Krieg beendet erste Erfolge

Während dieses Jahres formierten sich die Sektionen der Leichtathletik mit dem Fokus auf den Laufsport, Turnen in Kooperation mit dem ATV sowie Eis- und Skilaufen. So konnten die aktiven Sturm-Mitglieder auch in den Wintermonaten weiter Vereinssport betreiben. Zwei Jahre später folgten eine Box- und eine Fechtsektion, doch erst die 1926 gegründete Handballsektion vermochte sportlich eine ähnlich tragende Rolle zu spielen wie jene der Fußballer. Die Handball-Männer schafften 1939 bis 1942 den Sprung in die österreichweite Meisterschaft, die Damen konnten sogar zwei steirische Titel (1941 und 1942) erringen und standen einmal im Finale um die österreichische Meisterschaft. In den Wirren des Zweiten Weltkriegs stellten beide Sektionen den Spielbetrieb ein und nahmen ihn nie wieder auf.

Großer Einsatz: die "Special 
Blackies" beim Training | Foto: GEPA
  • Großer Einsatz: die "Special
    Blackies" beim Training
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Fußball als steter Fixpunkt

Im Zuge des Baus der Gruabn-Tribüne 1934 wurden auch vier Tennisplätze gebaut und eine Tennissektion gegründet, die sich um 1939/40 als heute noch existierender GTC eigenständig machte. 1947 formierte sich noch eine Eisschützensektion, die allerdings 1960 wieder aufgelöst wurde. Was schlussendlich konstant erhalten blieb, waren die Fußballsektionen. Nachdem Sturm bereits ab den Gründungsjahren den Jugendfußball forcierte, kam 1933/34 auch eine – aus dem früheren „Mittelschüler SV“ hervorgegangene – Akademiker-Sektion hinzu, die bis in die 1960er Jahre in zahlreichen Benefizspielen Geld für karitative Zwecke erspielte.

Der Verantwortung bewusst

Erst gut fünf Jahrzehnte später begann sich Sturm wieder neuen Sektionen zu öffnen. So schlossen sich mehrere ehemalige Sturm-Spieler um Gilbert Prilasnig einer bereits existierenden Futsal-Mannschaft an, die sich ab 2009 "1. FSC Sturm Graz" nannte. Rund zwei Jahre später kam eine mittlerweile überaus erfolgreiche und landesweit anerkannte Frauenfußball-Mannschaft – zunächst in Kooperation mit dem FC Stattegg, ab 2013 eigenständig – hinzu, zu der seit 2019 die erste steirische Frauenakademie gehört. Und um der aktuellen Zeit und dem gewachsenen sozialen Bewusstsein im Verein gerecht zu werden, gibt es seit 2017/18 eine eSports-Abteilung, (die gleich im ersten Jahr Meister wurde), sowie ein Special-Needs-Team in Schwarz-Weiß, die „Special Blackies“.
Die Schwarz-Weißen sind das beste Beispiel dafür, dass sich ein Fußballverein auch über den eigenen Tellerrand hinausbewegen kann. Auf der Grundlage des zum Sportklub weiterentwickelten Fußballklub Sturm wurden und werden neben dem Profi- auch der Breitensport gefördert. Man versucht, sich der gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu sein und dementsprechend zu handeln.

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