Großauftrag für Siemens Mobility
Graz bringt die Deutsche Bahn ins Rollen

Schritt für Schritt wird das Hochgeschwindigkeitsfahrwerk in Graz zusammengesetzt | Foto: Siemens Mobility Graz
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30 neue ICE-Züge ab 2022 gibt die Deutsche Bahn bei Siemens Mobility in Auftrag und sichert so Arbeitsplätze in Graz.

30 neue ICE verstärken ab 2022 die Fernverkehrsflotte der Deutschen Bahn (DB). Eine Milliarde Euro werden dafür investiert, den Auftrag zum Bau der Hochgeschwindigkeitszüge, die ein Reisen mit bis zu 320 km/h ermöglichen, konnte Siemens Mobility an Land ziehen. Der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer freut sich, dass dieser Großauftrag "tausende Arbeitsplätze in Deutschland sichert" – nicht zu vergessen der Siemens Mobility-Standort in Graz, in dem alle 480 Fahrwerke für den ICE produziert werden.

Die ICE der DB fahren dank dem Grazer Know-How. | Foto: DB
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240 Ingenieure

"Trotz der ohnehin erfreulichen Grundauslastung werden mit diesem Großauftrag der DB weitere steirische Arbeitsplätze gesichert. Von der investierten Milliarde fällt auch ein erfreulicher Anteil nach Graz", betont Erich Graf von Siemens Mobility und schildert: "Bereits im kommenden Jahr beginnen wir mit der Auslieferung, zwischen 20 und 40 Fahrwerke werden dann jedes Monat ausgeliefert." Bei dem Fahrwerk selbst handelt es sich um das sogenannte "SF 500", von dem bereits über 6.500 Stück produziert wurden.

Modernste Schweißroboter kommen bei der Produktion der Hochgeschwindigkeitsfahrwerke zum Einsatz. | Foto: Siemens Mobility Graz
  • Modernste Schweißroboter kommen bei der Produktion der Hochgeschwindigkeitsfahrwerke zum Einsatz.
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"Es ist ein sehr komplexer Bauteil, der aus zahlreichen Fertigungsschritten besteht. 240 Ingenieure aus verschiedenen Bereichen – von Maschinenbautechnikern über Elektrotechnikern bis hin zu Physikern – arbeiten stetig an der Innovation unserer Fahrwerke, denn diese sind die Kernkomponente eines jeden schienengebundenen Fahrzeuges", erklärt Graf und führt aus: "Das Fahrwerk beeinflusst die Sicherheit, die Lärmemission und -immision, die Lebensdauer, den Energieverbrauch, aber auch den Komfort, dass man zum Beispiel bei über 300 km/h einen Kaffee trinken kann, ohne sich anzuschütten."

Gut durch die Krise

Größte Herausforderung ist nicht etwa der Transport der rund neun Tonnen schweren Fahrwerke: "Die Einkaufslogistik und weltweite Beschaffung der Zukaufteile in höchster Qualität ist eine logistische Herausforderung, die jeden Tag besonders macht", so Graf.

Ab 2021 werden vom Siemens Mobility Standort in Graz bis zu 40 Fahrwerke pro Monat für den DB-Auftrag ausgeliefert. | Foto: Siemens Mobility Graz
  • Ab 2021 werden vom Siemens Mobility Standort in Graz bis zu 40 Fahrwerke pro Monat für den DB-Auftrag ausgeliefert.
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Trotz weltweiter Beschaffung und globalen Einkaufs habe die Coronakrise kaum Auswirkungen auf Siemens Mobility in Graz gehabt: "Wir haben frühzeitig auf die Situation reagiert und unsere Schlüssellieferanten ins Boot geholt. Mittlerweile hat sich die Situation wieder normalisiert. Dennoch verlassen wir uns nicht auf Lockerungen, sondern es gelten weiterhin strenge Schutzmaßnahmen. Zudem appellieren wir an die Eigenverantwortung der Mitarbeiter. Das hat sehr gut funktioniert und wir sind in der glücklichen Lage, dass wir gut durch die Krise gekommen sind – ohne Kurzarbeit."

Weltweite Kunden

Digitalisierung und Automatisierung spielen eine große Rolle, um im Hochlohnland Österreich wettbewerbsfähig zu bleiben, erklärt Graf, der stolz erzählt: "Wir haben eine lange Tradition, so feierte unser Mobilitätsstandort 2019 seinen 165. Geburtstag. Graz wurde in den 1990ern zum Weltkompetenzzentrum für Fahrwerke auserkoren, seitdem haben wir rund 56.000 Fahrwerke zur vollsten Zufriedenheit unserer weltweiten Kunden produziert."

Die in der Murmetropole produzierten Hochgeschwindigkeitsfahrwerke kommen nicht nur in Deutschland zum Einsatz, sondern bringen auch in Spanien, Russland, China, der Türkei und demnächst auch in Großbritannien und den USA die Hochgeschwindigkeitszüge ins Rollen.

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