Neues Projekt
Grazer Kreuzungen als Datenlieferanten

- An der Grazer Straßenkreuzung Petersgasse/Inffeldgasse wurde ein 360 Grad-Lidar-Sensor installiert.
- Foto: ALP.Lab
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Alp.Lab, die österreichische Testregion für automatisiertes Fahren, installiert erstmals objektbasierte Verkehrsbeobachtungssysteme an Grazer Kreuzungen: Die erhobenen Daten sollen unter anderem der Steigerung der Verkehrssicherheit dienen. Ein weiterer Einsatzbereich der gesammelten Daten ist es, diese als Trainingsdaten für autonome Fahrsysteme zu nutzen. Fahrerassistenzsysteme und – in weiterer Folge – autonome Fahrzeuge sind nur möglich, wenn die eingesetzten Sensoren bzw. die zur Anwendung kommende Software andere Verkehrsteilnehmer auch richtig erkennt und deren Bewegungsabsichten einschätzen kann.
Internationales Neuland
Dafür nutzen die Sensoren unterschiedliche Technologien wie Radarwellen, Laserstrahlen oder optische Bilderkennung, um die Verkehrsteilnehmer als (anonyme) Objekte zu erkennen und ihre Bewegungen (Trajektorien) zu detektieren. "Wir montieren die Sensoren moderner Autos auf Straßenmasten, um Unfälle zu sehen, die beinahe passiert wären", erklärt Alp-Lab-Geschäftsführer Gerhard Greiner. Geschäftsführer Jost Bernasch ergänzt: „Eine derartige Verkehrsbeobachtung ist internationales Neuland und erregt in der Fachwelt bereits großes Interesse."

- Zufrieden: Bernasch, Nagl, Luley, Greiner, Keimel, Cagran-Hohl (v.l.)
- Foto: Stadt Graz/Fischer
- hochgeladen von Christoph Hofer
Zwei Grazer Kreuzungen als Teststationen
In der Murmetropole wurden die Kreuzungen Wickenburggasse/Körösistraße/Kaiser-Franz-Josef-Kai sowie Petersgasse/Inffeldgasse für dieses Projekt ausgewählt. Der Beobachtungsschwerpunkt (mittels Radar-, Lidar- und optischen Sensoren) bei erstgenannter Kreuzung liegt auf den Begegnungszonen von Fußgängern mit öffentlichem Verkehr sowie umfassend auf den Straßenbereichen. Im zweiten Fall wurde ein 360Grad-Lidar-Sensor installiert, der den Kreuzungsbereich weiträumig abdeckt. Ziel ist es, die Bewegungen von allen Verkehrsteilnehmern nachzuvollziehen und noch besser zu verstehen, Begegnungszonen genau zu analysieren, kritische Situationen frühzeitig zu erkennen und Ansätze für neue Lösungen zu identifizieren.
Freude über praxisnahe Forschung
Die Montage der Sensoren erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Straßenamt: “Innovative Sensoren sind in der Lage urbane Verkehrssituationen vollumfänglich abzubilden und ermöglichen die Erforschung der komplexen Interaktionen von VerkehrsteilnehmerInnen,“ führt Bernd Cagran-Hohl, Referatsleiter im Grazer Straßenamt aus. Auch Bürgermeister Siegfried Nagl freut sich, dass Graz als Modellregion dient: „Graz genießt einen hervorragenden Ruf als Forschungs- und Wissenschaftsstandort. Innovationslabore wie ALP.Lab helfen dabei, praxisnahe Forschung und Entwicklung voranzutreiben und in konkrete Produkte und Dienstleistungen überzuführen."


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