"Kaufen wir unsere Weihnachtsgeschenke in Graz!"

- Setzt sich für den heimischen Handel ein: Sabine Wendlinger-Slanina von der Wirtschaftskammer
- Foto: geopho
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Altstadt statt Amazon – das fordert Wirtschaftskammer-Funktionärin Sabine Wendlinger-Slanina im Rahmen unserer Serie „Einkaufen daheim“.
Licht aus in der Grazer Innenstadt. Das wird passieren – zumindest, wenn man Prognosen der Wirtschaftskammer Glauben Schenken darf. Konkret: Die Anzahl der Grazer Innenstadt-Geschäfte könnte sich „in 20 bis 25 Jahren um die Hälfte reduzieren“, befürchtet Sabine Wendlinger-Slanina, Regionalstellenobfrau der steirischen Wirtschaftskammer.
Internet auf Überholspur
Schuld daran: Der Einkauf im Web boomt, die heimischen Wirtschaftstreibenden bleiben auf der Strecke. Vor allem vor Weihnachten: Bereits 80 Prozent der Steirer wollen Geschenke im Internet kaufen – das sagt eine aktuelle Studie von „ebay“: Kein Profit für heimische Unternehmer ist die Konsequenz.
Arbeitsplätze in Gefahr
Daher fordert Wendlinger-Slanina: „Wir müssen die Innenstadt wieder stärker beleben! Fallen hier die Einkaufsmöglichkeiten, sind auch die Arbeitsplätze in Gefahr.“ Ihr Ansatz, um diesem Problem den Kampf anzusagen: „Kaufen wir unsere Weihnachtsgeschenke daheim in Graz, sonst rationalisieren wir unsere eigenen Jobs weg.“ Das müsse man den Menschen wieder in Erinnerung rufen, ist sich die Wirtschaftskammer-Regionalstellenobfrau sicher.
Soll heißen: „Buchhandlung Moser“ statt „Amazon“ und „Kastner & Öhler“ statt „Zalando“. Kurz: Einkaufen daheim – und genau dieser Thematik will sich die WOCHE im Rahmen dieser Serie in nächster Zeit näher annehmen.
Atmosphärisch wichtig
Denn: Nicht nur ökonomisch ist Einkaufen daheim von Bedeutung: „Der Adventmarkt, die Innenstadtbeleuchtung, also das gesamte Altstadtflair, steht und fällt mit den Grazer Boutiquen und Unternehmen“, sind für die Wirtschaftskammer-Funktionärin die Betriebe auch atmosphärisch wichtig – damit die Stadt in Zukunft nicht nur wirtschaftlich hell leuchtet …
WOCHE-Wissen
Der Geschenkekauf im Internet ist hierzulande weiter auf dem Vormarsch – das ergibt eine aktuelle Studie des Verkaufsportals „ebay“. 2011 nutzte erst die Hälfte der Österreicher (54 Prozent) das Internet zum Geschenkekauf, 2013 waren es bereits zwei Drittel (64 Prozent). Im Jahr 2014 planen knapp drei Viertel (74 Prozent) der Österreicher (und 80 Prozent der Steirer) Geschenke online zu bestellen. Unter den 14- bis 29-Jährigen sind es 85 Prozent.
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