Faktor Arbeitsfähigkeit
Tausende Steirer gingen zur Gesundheitsberatung
Fit genug zum Arbeiten? In den letzten Jahren nahmen tausende Steirerinnen und Steirer kostenlose Beratungen in Anspruch, um arbeitsfähig zu bleiben oder den Wiedereinstieg zu schaffen.
GRAZ/STEIERMARK. Ob immer mehr Menschen einen schlechteren Gesundheitszustand aufweisen, lässt sich aus den vorliegenden Zahlen nicht sagen. Fakt ist dennoch, dass die Zahl der Menschen, die sich Hilfe suchen, um arbeitsfähig zu bleiben oder wieder den Einstieg ins Berufsleben zu meistern, steigt. Allein in der Steiermark wurden im Zeitraum von Anfang 2020 bis Ende 2022 fast 10.000 Erstberatungen betreffend körperlicher und seelischer Gesundheit bei "Fit2Work" in Anspruch genommen. Dabei ging es in rund 1.500 Fällen um das Thema Wiedereingliederungsteilzeit. Insgesamt wurden 6.263 gesundheitliche Basischecks absolviert – rund ein Drittel der Klientinnen und Klienten benötigten dabei die Kontrolle durch einen Arbeitsmediziner oder eine Arbeitsmedizinerin, ein Viertel einen Arbeitspsychologen oder eine Arbeitspsychologin und 43 Prozent sowohl als auch.
Zudem nahmen 809 steirische Unternehmen das kostenlose Angebot einer Betriebsberatung in Anspruch. Beendete Basischecks bei Betrieben gab es 664. Neben dem größten und am häufigsten frequentierten Standort in Graz-Eggenberg befinden sich Anlaufstellen der vom Sozialministerium finanzierten Initiative "Fit2Work" in Frohnleiten, Deutschlandsberg, Leibnitz, Feldbach, Hartberg, Judenburg, Leoben und Liezen. Für Hilfesuchende ist die Inanspruchnahme des Angebots kostenlos.
Rückkehr nach Kreuzbandriss
Eine, die mit entsprechender Betreuung die Rückkehr in den Beruf geschafft hat, ist Frau Maierhuber (Name von der Redaktion geändert). Sie war Anfang dreißig und arbeitete in einer Kochschule mit langen Arbeitstagen, die sie großteils im Stehen verbringt, als sie im Frühsommer 2021 erlitt einen Kreuzbandriss erleidet. Es folgten ein Krankenstand und ein langwieriger Genesungsprozess. Zwar nahm Frau Maierhuber Physiotherapie in Anspruch, hatte aber dennoch mit einem steifen Knie zu kämpfen, so dass morgens eine lange Mobilisation notwendig war. Untertags brauchte die Kochlehrerin fortan Entlastung und war auf Krücken angewiesen – keine optimalen Voraussetzungen, um rasch wieder in ihren Beruf zurückzukehren.
Über die Österreichische Gesundheitskassa (ÖGK) wurde Frau Maierhuber schließlich auf die Möglichkeit einer Wiedereingliederungsteilzeit aufmerksam gemacht und nahm in weiterer Folge das Unterstützungsangebot von "Fit2Work" in Anspruch. Nach der Beantragung einer solchen, konnte sie ihre Arbeitszeit auf 50 Prozent reduzieren – sprich arbeiten, ohne den Genesungsprozess zu gefährden. Heute ist Frau Maierhuber wieder voll arbeitsfähig und arbeitet Vollzeit.
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