Verliebt für viele Jahre

Das letzte Kind ist ausgezogen, das Thema Arbeit ist abgehakt – welche Gefühle dominieren bei Paaren in der Pension: Freude oder ein mulmiges Gefühl, was das Leben noch bereithält? Grundsätzlich: Für Senioren hält das Leben viele Aktivitäten bereit. Auch Paaren eröffnet das neue Perspektiven: Es ist nicht verwunderlich, dass sich manche nach 30 oder mehreren Jahren vom Partner trennen, aber interessanterweise ist die große Mehrzahl der über 60-Jährigen mit dem Partner zufrieden – vor allem Männer. Offensichtlich, so zeigt eine Studie, wird man im Alter weiser und milder, ist eher bereit Eigenheiten des anderen zu akzeptieren, schlicht auch, weil oft keine Alternative gewollt ist.
Feststeht: Es gibt Möglichkeiten, auch in höherem Alter neue Wege zu beschreiten und trotzdem zusammen zu sein – etwa in dem man sich ein neues Hobby sucht oder eine Ausbildung macht.
Was es braucht sind Bande der Verbundenheit. Wichtig dafür sind regelmäßige Momente der Liebe: oft nur sekundenlange Augenblicke der gegenseitigen Vertrautheit, in denen man bereit ist, für den anderen – oder mit ihm – ohne Vorbehalt etwas zu tun. Bemerkbar etwa am Kribbeln am eigenen Körper, nicht nur in Augenblicken von Zärtlichkeit sondern auch im Alltag bei einem humorvollen Necken, Anblicken oder Akzeptieren der Macken des anderen. Dann gibt es das, was für eine erfüllte Beziehung im Alltag wichtig ist: Akzeptanz auf Augenhöhe, Momente der Zärtlichkeit, Freude über Gemeinsames sowie eigene Freiheiten und Zeit für sich. Sex bleibt auch im Alter wichtig, aber dieser wird anders, schon aufgrund biologischer Veränderungen.

Für Ihren Alltag als Paar
1. Kultivieren Sie Momente der Liebe. Täglich mindestens ein bis drei kleine Gesten der Wertschätzung, sei es ein nettes Essen, eine Unterstützung oder ein Lächeln.
2. Schaffen Sie gemeinsame Erlebnisse: ein Spaziergang, ein Theaterbesuch, ein Besuch der Enkel, …
3. Schaffen Sie Freiraum auf Augenhöhe. Sie beginnt zu studieren, er entdeckt ein neues Hobby.
4. Machen Sie einmal pro Woche mit Ihrem Partner etwas in seinem Bereich (wenn er das möchte) auch wenn Sie dies nicht so gerne tun.
5. Arbeiten Sie am eigenen Selbstbewusstsein: Stellen Sie sich kleinen Herausforderungen beim Sport, im Verein oder sonst wo.
6. Versichern Sie dem anderen, dass Sie für ihn da sind. Gehen respektvoll miteinander um, nehmen Sie sich Zeit und seien Sie zärtlich.

DER EXPERTE
Dr. Philip Streit ist Psychologe, Psychotherapeut und Lebens- und Sozialberater.
Seit 20 Jahren leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz, das größte Familientherapiezentrum der Steiermark.
Jede Woche beantwortet er in der „WOCHE“ eine Frage rund um Erziehung und Beziehung.
Ihre Anregungen und Fragen können Sie per E-Mail an die Redaktion schicken:
elisabeth.poetler@woche.at

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