Die Tor-Stimme von Graz: Graz persönlich mit "Lucky" Krentl

Im Tor mit der Rückennummer 1...: Wer einmal im Fußball- oder Eishockeystadion war, kennt diesen Satz. Die Moderationen von "Lucky" Krentl sind seit Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken. | Foto: GEPA
  • Im Tor mit der Rückennummer 1...: Wer einmal im Fußball- oder Eishockeystadion war, kennt diesen Satz. Die Moderationen von "Lucky" Krentl sind seit Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken.
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Fußball- und Eishockeyspieler kommen und gehen in Graz, Trainer und Manager werden gewechselt, auch das Erscheinungsbild der Stadien hat sich verändert, und dennoch gibt es eine Konstante im Grazer Sport: Sie hört auf den Namen Ludwig Krentl.
Der eine oder andere mag vielleicht seinen Namen nicht kennen, zumindest an seiner Stimme kommen Sturm- und 99ers-Fans aber sicher nicht vorbei. "Über 1.000 Eishockey- und mehr als 350 Fußballspiele habe ich bis jetzt moderiert", kommt der 65-Jährige bei einem gemütlichen Treffen im Murpark ins Philosophieren.

Liebenau im Blut

Mittlerweile wohnt Krentl zwar in Weiz, aufgewachsen ist er aber in unmittelbarer Nähe zur Eishalle und der heutigen Merkur Arena. "Ich bin ein waschechter Liebenauer", wird der stimmgewaltige Grazer nicht müde zu betonen.
Noch heute muss er lachen, wenn er an seine Anfänge als Moderator zurückdenkt. "Im Jahr 1981 war ich als Fan des ATSE Graz in der Eishalle und habe mich fürchterlich über den Stadionsprecher geärgert, der schwer verständlich war und zahlreiche Fall-Fehler produziert hat. Da habe ich den Vereinsverantwortlichen einen Beschwerde-Brief geschickt, ein paar Tage später kam die Antwort, ich solle es doch besser machen, wenn ich mich schon aufrege."

Kindheitstraum wird wahr

Der Rest ist Geschichte: Seit mittlerweile 36 Jahren schreit "Lucky" sich bei jedem Tor der Grazer Eishockeyspieler die Seele aus dem Leib, führt die Teams aufs Eis und sorgt für Stimmung bei den Mannschaftsaufstellungen.
Für die Schwarz-Weißen greift die Legende hingegen "erst" seit 1996 zum Mikrofon. "Es gab einen Tag der offenen Tür in der Gruabn. White-Stars-Mitglied Walter Reischl hat mich als neuen Stadionsprecher vorgestellt, da war ich richtig nervös, weil sich ein Bubentraum erfüllt hat", sagt Krentl, der sein erstes Sturm-Match im Jahr 1964 live miterlebt hat. "Eine Partie gegen Austria Klagenfurt in der Regionalliga, strömender Regen, Sturm gewinnt 4:1. Von da an war klar, für wen mein Herz schlägt."

Von Madrid bis Klagenfurt

Nach mittlerweile 21 Jahren im Dienste der "Blackies" auf Highlights angesprochen, muss er nicht lange nachdenken.
"Die Osim-Ära war magisch. Ich bin ja auch glühender Real-Madrid-Fan, dementsprechend waren die Spiele in der Champions League ein einziger Traum. Auch die Pilgerfahrt der Sturm-Fans zum Cup-Finale nach Klagenfurt werde ich nie vergessen. Da hat mir der Wiener-Neustadt-Stadionsprecher fast leidgetan." Unterhält man sich länger mit dem Pensionisten, der früher unter anderem als Key-Account-Manager bei Brolli tätig war, wird schnell klar, dass jedes Spiel, das Krentl verpasst hat, eines zu viel war.

Der Schwarze im roten Dress

"Es tut mir heute noch weh, dass ich das Eröffnungsspiel von Sturm gegen den GAK im neuen Stadion Liebenau nicht moderieren konnte, da die ,Rotjacken‘ Veranstalter waren." Dennoch verbindet ihn mit den Athletikern so manch lustige Geschichte. "Vor einem Derby habe ich einmal gewettet, dass ich bei einer Sturm-Niederlage das darauffolgende Heimspiel der Roten im GAK-Dress anmoderieren werde. Natürlich habe ich die Wette verloren." Wettglück hat er zwar keines, das private Glück hat er in Form von Gattin Sylvia, die ihn zu fast allen Spielen begleitet, gefunden. "Wir haben 1999 just an jenem Tag, wo Sturm Meister wurde, geheiratet. Da sind Sturm-Verantwortliche sogar extra nach Weiz gefahren und haben mir einen Wimpel überreicht."
Derart schöne Momente gibt es viele, weitere Highlights sollen folgen. "Wenn ich noch dreieinhalb Jahre weitermache, habe ich 40 Jahre Eishockey und 25 Jahre Fußball moderiert. Das wären zwei schöne Jubiläen, um die Bühne zu verlassen." Vorerst sind die Wochenenden noch voll mit Sport. "An ein Leben danach muss ich mich erst gewöhnen."

Steckbrief

Geboren am 11. 9.1952 in Graz.
Stadionsprecher für ATSE bzw. 99ers seit 1981, bei Sturm seit 1996, darüber hinaus moderiert er auch noch bei SC Weiz-Spielen
Krentl ist auch Präsident des Sturm-Anhängerclubs, wo jährlich rund 12.000 Euro an den Sturm-Nachwuchs
Für seine Verdienste erhielt er das Ehrenzeichen des Landes.

WOCHE-Wordrap

Legendären Versprecher ... gab's einen. Ich habe nach einem Spiel gesagt: "Wenn sie alkoholisiert sind, fahren Sie bitte vorsichtig."
Familienfeiern ... werden sehr oft zugunsten von Spielen verschoben.

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