Landschaft und Lebenssinn

Foto: David Schreyer

Den Wunsch nach dem „guten Leben“ beantworten wir heute gerne mit Stadtflucht, Slow Food und hochpreisigem Outdoor-Equipment. Was sich längst zu einer veritablen Branche ausgewachsen hat, widerspricht nur allzu oft der Idee der traditionellen Kulturlandschaft – jenen Lebensräumen also, die immer wieder als Vorbild für eine verantwortungsvolle Lebensweise dienen. Was macht diese Landschaften so interessant, dass wir ihnen rund um die Welt nachreisen, um sie dennoch mit unseren Einfamilienhäusern vollzustellen und mit industriellen Agrarbetrieben zu versiegeln?

Das kürzlich erschienene Buch „Landschaft und Lebenssinn“ versammelt Autoren verschiedener Disziplinen, die der Frage nachgehen, was genau wir an der alten Kulturlandschaft denn so gut finden und was wir aus ihr lernen sollten. Als Ort von „Konkretheit“ und „Eigenart“ liegt sie quer zu jenen vereinheitlichenden Modernisierungsversprechen, die den Wunsch nach mehr „Lebensqualität“ erst wecken. Ohne unser Engagement ist dieser Lebensraum endgültig verloren: Es kommt darauf an, neue Denkwege zu gehen.

Der Philosoph und Biosemiotiker Andreas Weber – mit Publikationen wie „Alles fühlt“ oder „Biokapital“ international gefeiert – vertritt nicht nur ein alternatives Wissenschaftsverständnis, sondern versucht mit Schlagworten wie „schöpferische Ökologie“, „Biokapital“ oder zuletzt „Enlivenment“ Auswege aus den festgefahrenen Bahnen unseres Selbst- und Naturbildes aufzuzeigen. An diesem Abend geht es daher nicht nur um ein Buch, sondern im Gespräch mit Andreas Weber um die anhaltende Suche nach einer Landschaft als Lebenswelt.

„Dass wir heute ländliche Regionen wie Marken behandeln, heisst, dass sie unter marktwirtschaftlichem Verwertungsdruck stehen. Auch mit dem Besonderen, der Eigenart einer Region, wird ein Geschäft gemacht. Man sucht verzweifelt nach Alleinstellungsmerkmalen, um im Wettbewerb irgendwie punkten zu können. Es gibt aber auch einen Wunsch nach Nichtverwertbarkeit.“

Landschaft und Lebenssinn
Herausgegeben von Erwin Frohmann und Albert Kirchengast
In Kooperation mit dem Land Steiermark und dem Universalmuseum Joanneum Graz
Mit Beiträgen von Florian Aicher, Nott Caviezel, Ulrich Eisel, Erwin Frohmann, Albert Kirchengast, Stefan Körner und Andreas Weber
144 Seiten, zahlreiche Farb- und SW-Abbildungen
16.5 x 22 cm, Hohlrückenbroschur
Müry Salzmann Verlag: Salzburg-Wien 2016
EUR 25.- / CHF 30.-; ISBN 978-3-99014-137-3

Wann: 15.03.2017 19:00:00 Wo: Haus der Architektur, Mariahilferstraße 2, 8020 Graz auf Karte anzeigen
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