"Nini" ist angekommen – Graz persönlich mit Cosimo Ursi

Herzensangelegenheit: "Das ist es", sagt Cosimo "Nini" Ursi über sein Lokal Cosimo in der Hofgasse. Wenn er nicht dort ist, schätzt er die Gesellschaft seiner Freunde: "Freunde sind bestinvestierte Lebenszeit." | Foto: Jorj Konstantinov
  • Herzensangelegenheit: "Das ist es", sagt Cosimo "Nini" Ursi über sein Lokal Cosimo in der Hofgasse. Wenn er nicht dort ist, schätzt er die Gesellschaft seiner Freunde: "Freunde sind bestinvestierte Lebenszeit."
  • Foto: Jorj Konstantinov
  • hochgeladen von Martina Maros-Goller

Schillerhof, Wartburg, Kulturhauskeller, Three Monkeys: Vielen Grazern hat Cosimo, der seit seiner Kindheit von allen "Nini" genannt wird, in den letzten 30 Jahren in seinen Lokalen unvergessliche Nächte beim Feiern ermöglicht. Nun lädt er in seinem Cosimo zu Tramezzini, Espresso und einem guten Glas Wein. "Ich bin angekommen", sagt der Gastronom, der meint, mit dem Cosimo genau dort zu sein, wo er immer hinwollte. Die WOCHE traf ihn in seinem Lokal auf einen Espresso, bevor der Chef persönlich für das Mittagsgeschäft in die Küche musste.

Drei Jahrzehnte Gastronomie

"Es kommt alles zu seiner Zeit und ich bin zufrieden, wie mein Leben verlaufen ist", erzählt "Nini" über seine Jahre in der Nachtgastronomie. Er hat unheimlich viel erlebt und es hat ihm auch großen Spaß gemacht, aber 27 Jahre in der Nachtgastronomie waren einfach genug. "Die Ärgernisse rund um die Sperrstunde haben auch dazu beigetragen", äußert er den Unmut darüber, dass aufgrund einer sehr geringen Anzahl von Anrainern viele Unternehmen und Grazer leiden müssen. "Ich werde immer älter und nicht nur die Auflagen, sondern auch die Gäste werden immer schwieriger", erklärt er, wieso er sich nach 14 Jahren 2013 vom Three Monkeys getrennt hat. Lustige Erlebnisse aus drei Jahrzehnten weiß er einige zu erzählen. "Die Polizei hat einmal angerufen, weil es zu laut war und ich habe nicht verstanden, wer es war. Daraufhin der Polizist: 'Deswegen rufen wir an. Machen’s leiser!'", erinnert er sich lachend an die Zeit im Schillerhof. Ob er als Gastronom mit den Gästen selbst gefeiert hat? "Permanent! Das war eine richtige Partybude", gerät er ins Schwärmen. "Ich bin aber keiner, der sagt, dass früher alles besser war", betont er.

Immer wieder Graz

Der letzte Abend im Schillerhof vergangenes Jahr war aber emotional. Die erste große Gastrostation ist nicht mehr. "Da bekommt man schon einen Flashback und erinnert sich, was man sich damals gedacht hat, wo man landet und wo man im Endeffekt gelandet ist", wird der Halbitaliener nachdenklicher. Bevor er erstmals zum Schillerhof kam, machte er seine ersten Gastronomieschritte in der Schweiz und in der Wartburg. Auch Griechenland und zwei Jahre auf einem Schiff waren Stationen, bevor er sich in Graz niederließ. In weiterer Folge war er wieder im Schillerhof, Kulturhauskeller und schließlich im Three Monkeys tätig. Selbst nach einer Weltreise sagt er, dass Graz eine der lebenswertesten Städte ist und meint: "Ich komme immer wieder gerne nach Graz zurück." Und die Grazer? "Die sind eigen", sagt er und nimmt einen Schluck Espresso. "Sie sind unheimlich schwer zu gewinnen. Aber wenn du es schaffst, dann hast du sie", erklärt er, dass er auch Höhen und Tiefen erlebt hat und dass es in Graz einige Zeit braucht, bis man als Gastronom Fuß fasst. Seine gerollten Tramezzini haben es den Grazern aber längst angetan und er freut sich darüber, Graz nunmehr ein ganz anderes gastronomisches Angebot bieten zu können.

Cosimo österreichweit

"Ich begegne jedem Gast freundlich und jeder ist gleich viel wert", schmunzelt Cosimo und erzählt, dass er Ralf Schumacher nicht erkannte, als er vor ihm stand. "Promis sind auch nur Menschen und brauchen ihren Rückzugsort", erklärt er, dass ihm das mit mehreren Prominenten passiert ist. An Wochenenden und vor Feiertagen sollen Gastgärten laut Cosimo bis ein Uhr morgens offen haben. "Ich kann in der Innenstadt nicht die Ruhe wie im Leechwald erwarten", meint der Vater eines 16-jährigen Sohnes, der selbst gerne im Lendviertel sowie in Kalkleiten unterwegs ist. Und die Zukunft? "Ich hätte gerne in jeder Landeshauptstadt ein Cosimo! Den Rest der Welt sollen die anderen erobern", lacht "Nini". Bleibt nur noch eine Frage offen: Wer darf den leidenschaftlichen Gastronomen "Nini" nennen? "Jeder", strahlt er und meint, dass auch er selbst sich so vorstellt.

WOCHE-WORDRAP
Das Cosimo ist für mich ... das, wo ich immer hinwollte.
Ich bestelle immer ... einen Espresso und eine gute Flasche Wein.
Am liebsten reise ich nach ... Mallorca.

STECKBRIEF
Der Halbitaliener wurde am 4. August 1967 in Graz geboren.
Vater eines 16-jährigen Sohnes.
Matura am BORG Hasnerplatz.
Schloss den ersten Abschnitt des Jus-Studiums ab.
Stieg mit 20 Jahren in die Gastronomie ein.
Seit 2014 leitet er das "Cosimo".

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