50 Jahre kroatische katholische Seelsorge in Graz: Ein Stück kroatische Heimat
Religion, Identität, Kultur: Die kroatische katholische Seelsorge in Graz feiert ihr 50-Jahr-Jubiläum.
"Jeden Sonntag kommen etwa 900 Menschen zum Gottesdienst, am Palmsonntag sind es 1.200", erzählt Đurica Perković, Pastoralassistent der kroatischen katholischen Seelsorge in Graz, die steiermarkweit tätig ist und heuer ihr 50-jähriges Bestehen feiert.
Begegnung und Kennenlernen
Vom damaligen Diözesanbischof Josef Schoiswohl gegründet, beherbergte zunächst die Welsche Kirche am Griesplatz die Kroaten bis 1991, ehe sie in die Kirche der Barmherzigen Brüder übersiedelten. Zusätzlich zu den Gottesdiensten war das Franziskanerkloster Ort des Zusammentreffens der in Graz lebenden Kroaten. Seit 2005 finden die Gottesdienste und das Pfarrleben nunmehr in der Pfarre St. Josef statt.
"Die Mission ist nicht nur religiöses, sondern auch kulturelles Zentrum. Es ist ein Ort der Begegnung und des Kennenlernens, der zur Integration und eigenen Identität beiträgt", sagt Ivan Bošnjak, Leiter der Pfarre seit 2014, über die Bedeutung der kroatischen Seelsorge für die hier lebenden Kroaten. Vor allem in den 90er-Jahren, damals unter der Leitung von Petar Posilović, war die kroatische Kirche die erste Anlaufstelle für Anliegen aller Art. "Am Beispiel der Kroaten sieht man, dass sich gelungene Integration mit der eigenen Herkunft vereinbaren lässt. Die kroatische Pfarre und Sonntagsmesse sind ein Stück Heimat im neuen Zuhause", so Perković.
Aktives Pfarrleben
Religionsunterricht, Kirchenchor, Jugendchor, zahlreiche Veranstaltungen, humanitäre Aktionen, Wallfahrten und das Erlernen des traditionellen Instruments Tamburica sind nur einige der Aktivitäten der Kroatenseelsorge. "64 Firmlinge, 20 Erstkommunionskinder, 52 Taufen und 35 Paare im Ehevorbereitungsseminar zeigen, wie lebendig und jung das Pfarrleben ist", erzählt Perković.
Am Freitag, dem 9. Juni, findet im Rahmen der "Langen Nacht der Kirchen" ab 18.30 Uhr in St. Josef eine Fotoausstellung anlässlich des Jubiläums statt, welches am Sonntag mit einem Gottesdienst und Konzert gefeiert wird.
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