Christian Kozina, GWÖ Steiermark-Koordinator: "Belohnen wir die, die etwas fürs Gemeinwohl tun!"

Engagiert: Christian Kozina ist als Sprecher und Koordinator bei der GWÖ aktiv. | Foto: KK
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GWÖ – das ist die Gemeinwohl-Ökonomie. Die Idee dahinter: Ein Wirtschaftssystem zu etablieren, das auf Werten aufgebaut ist, die das Gemeinwohl fördern. In der letzten WOCHE-Ausgabe hat der Grazer Kommunikationsexperte Gerhard Scheucherdazu aufgerufen, dass man gemeinsam Gutes tun soll. Doch muss sich dazu erst unser System ändern?

Systemwandel

"Wir wollen die Wirtschaft verändern, denn wir können nicht so weitermachen wie bisher, schon allein aus ökologischen Gründen", sagt Christian Kozina, Koordinator der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) Steiermark, der dieser Tage auch die internationale GWÖ-Versammlung in Paris organisiert hat. "Der Gedanke des nachhaltigen und sozialen Wirtschaftens ist nicht neu und beschäftigt Menschen weltweit. Die Idee zur Gemeinwohl-Ökonomie selbst ist 2010 entstanden."

Beitrag zum Gemeinwohl

Christian Felber, Autor des Buches "Gemeinwohl-Ökonomie", schreibt: "Unser jetziges Wirtschaftssystem steht auf dem Kopf. Das Geld ist zum Selbst-Zweck geworden, statt ein Mittel zu sein für das, was wirklich zählt: ein gutes Leben für alle."
So soll nach dem Prinzip der GWÖ zunächst der Beitrag eines Unternehmens zum Gemeinwohl bewertet werden. "Diese Kriterien muss man gut und klar formulieren, wenn sie rechtlich umgesetzt werden sollen", sagt Kozina. Aufgrund dieser Bemessung sollen jene Unternehmen, die viel fürs Gemeinwohl leisten, bestimmte Vorteile genießen.

Vorteile für Unternehmen

"Es gibt jetzt schon ganz viele Unternehmen – Familienbetriebe, Handwerker, Bauern –, die einen großen Beitrag für das allgemeine Wohl leisten. Das sollte transparent gemacht und belohnt werden. Man könnte Anreize schaffen, indem diese Betriebe etwa weniger Steuern zahlen müssen oder günstigere Kredite erhalten", erklärt Kozina.
Der GWÖ-Sprecher zeigt auf, wie sich dadurch das Wirtschaftssystem verändern würde: "Mein liebstes Beispiel ist der Bauernmarkt. Wenn Bioprodukte gleich teuer oder sogar günstiger sind als herkömmliche Produkte, werden die Menschen sie kaufen. Dies führt wiederum zu einem Umdenken in der Landwirtschaft."

Politischer Wille

Seit kurzem gibt es ein Projektbüro der "Bank für Gemeinwohl" in Graz, ab 2018 soll die Einrichtung von Konten möglich sein. "Es geht darum, auf allen Ebenen anzufangen. Wenn zum Beispiel die Mitarbeiter umdenken, werden es auch die Unternehmen. Und wenn der politische Wille da ist, kann eine Veränderung schnell passieren", gibt sich Kozina zuversichtlich.

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