Damit Parken nicht teuer wird
Was ist beim Parken in der Stadt erlaubt, was nicht? Der Leiter des Parkgebührenreferats klärt auf.
"Ich kam zum Auto zurück und hatte einen Strafzettel, dafür dass ich zu weit vom Gehsteig entfernt stand. Lächerlich – der Abstand war nicht zu groß, die Straße kaum befahren", meldete sich ein empörter Leser. Diesen Anlassfall hat die WOCHE genutzt, um beim Parkgebührenreferat nachzufragen, welche Strafen häufig vorkommen, wie viel Abstand zum Gehsteig zu lassen ist und worauf man beim Parken besser achten sollte.
Über 54.000 Strafen
54.459 Parkstrafen wurden vom 1. Jänner 2018 bis 30. Juni 2018 in Graz ausgeteilt. Davon fielen mit 42.505 die meisten Belege für den Tatbestand "Fehlen des Automatenparkscheins" an, gefolgt von 8.842 Mal "bezahlte Parkzeit überschritten". Der Leiter des Parkgebührenreferats, Gottfried Pobatschnig, klärt den Fall des WOCHE-Lesers auf:
"Gemäß 23 Abs. 2 STVO ist ein Fahrzeug außerhalb von Parkplätzen, sofern sich aus Bodenmarkierungen oder Straßenverkehrszeichen nichts anderes ergibt, zum Halten oder Parken am Rand der Fahrbahn und parallel zum Fahrbahnrand aufzustellen." Die Bestimmung diene dazu, den Fließverkehr nicht zu behindern. "Wie Sie den Fotos entnehmen können, wurde das Fahrzeug mindestens einen halben Meter vom Fahrbahnrand entfernt abgestellt und ragt daher auch in die Fahrbahn hinein, sodass die ausgestellte Organstrafverfügung zu Recht besteht", erklärt der Referatsleiter.
Genau schauen
Vieles mag man seit der Führerscheinprüfung vergessen haben, anderes ist schlicht Ungenauigkeit. "Es kommt häufig vor, dass Parkzettel verkehrt herum hinter der Windschutzscheibe liegen – das ist für beide Seiten mühsam. Dann muss der Lenker uns den richtigen Zettel zuschicken und es muss die Parkzeit überprüft werden." Ein Blick zurück würde oftmals reichen, meint Pobatschnig.
Weniger Risiko
Er mahnt auch dazu, weniger risikofreudig zu sein. "Viele Leute schauen nicht auf die Schilder oder riskieren einfach einmal, nach dem Motto: ,Mich wird's schon nicht treffen.'" Auch Ablenkung spielt eine Rolle. "Da ruft einer an, dann heb' ich ab, und steig' aus dem Auto aus ohne einen Parkzettel gezahlt zu haben. Ich wünsche mir ingesamt mehr Aufmerksamkeit von Fahrzeuglenkern. Es gibt zum Beispiel jene, die sich wundern, dass die Innenstadt nicht gebührenfrei ist. Das ist sie seit 20 Jahren nicht."
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