Digitale Bildung: Grazer Schulen als Vorzeigemodelle

Immer häufiger werden digitale Medien wie Laptops und Tablets im Unterricht eingesetzt. | Foto: Contrastwerkstatt
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  • Immer häufiger werden digitale Medien wie Laptops und Tablets im Unterricht eingesetzt.
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Digitalisierung im Bildungsbereich: Grazer Schulen rüsten sich für die Zukunft.

Sie „wischen“ und „facebooken“, sie werden mit „Fake News“ und „Filterblasen“ konfrontiert. Spätestens beim Aufschlagen des neuen Duden (gibt es seit letzten Mittwoch) wird klar: Österreichs Jugend ist längst im digitalen Zeitalter angekommen. Dies macht auch ein Blick in Grazer Schulen deutlich, in denen Neue Medien immer häufiger den Zutritt ins Klassenzimmer finden. Mehr noch: Graz ist in Sachen E-Learning im Unterricht Spitzenreiter.

Moderner Schulstandort Graz

Die Stadt Graz hat in der „Agenda 22“ insgesamt fünf Millionen Euro für die technische Aufrüstung der Schulen vorgesehen. Sie sollen Schritt für Schritt modernisiert und so auf die digitale Zukunft vorbereitet werden. Allen voran die NMS Algersdorf, als moderne Vorzeigeschule bekannt. „Sie wurde als erster Standort von der Stadt Graz nach den Richtlinien des Bundesministeriums ausgebaut“, erläutert Hubert Gölles vom ITG Graz (Informationstechnik Graz GmbH). Ein zweites Pilotprojekt startet im Herbst: „Mit Schulbeginn wird das System auch an der NMS Albert Schweitzer und der VS Bertha von Suttner in Betrieb genommen. Lehrer sollen durch moderne Schulinfrastruktur unterstützt und nicht permanent gefordert werden.“

Neue Herausforderungen

Der richtige Umgang mit den digitalen Medien sei gelernt. „Da ist es wichtig, dass man ganz spezifische Kompetenzen hat“, betont Elke Höfler, Fach- und Mediendidaktikerin an der Universität Graz. Wahre von falschen Nachrichten trennen, vertrauensvolle Quellen identifizieren, und wissen, was man von sich preisgeben darf, sind nur einige davon.

Und andere Neuerungen

Deutlich hinterlässt der digitale Wandel seine Spuren auch im Bildungswesen. Er schafft neue Welten – und neue Wörter. Letzte Woche wurde die neue Auflage des Duden herausgegeben, in die es 5000 neue Wörter geschafft haben. Viele davon sind eindeutig dem digitalen Zeitalter zuzuschreiben. Ein kleiner Einblick:



facebooken: das soziale Netzwerk Facebook® nutzen, darin (gerade) aktiv sein
* Fake News: in den Medien und im Internet, besonders in den Social Media, in manipulativer Absicht verbreitete Falschmeldungen
* liken: [in einem sozialen Netzwerk] im Internet eine Schaltfläche anklicken, um eine positive Bewertung abzugeben*Follower: regelmäßiger Empfänger einer Nachricht beim Twittern
Smartboard: an einen Computer angeschlossene elektronische Wandtafel, auf der, ähnlich wie bei einem Touchscreen, Texte und Bilder sowohl angezeigt als auch eingegeben werden können

 

Potenzial schöpfen 

Ob Smartboard, Beamer oder App: Wenn sinnvoll eingesetzt, ermöglichen innovative Materialien eine neue Form des Lernens. „Es geht nicht darum, den Schülerinnen und Schülern etwas einzutrichtern, sondern sie zu Lernenden zu machen, die auf eine bestimmte Herausforderung vorbereitet werden: Lifelong Learning. Lernen soll lustvoll und keine lästige Pflicht sein“, so Höfler.

Schulen der Zukunft

Mit Spannung blickt man dem Schulbeginn und seinen zahlreichen Neuerungen entgegen. Ob Österreichs Schüler die digitale Unterstützung im Unterricht „liken“ werden, wird sich uns, als treuen „Followern“, ja noch zeigen. 

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