Philip Streit zum Umgang mit anstrengenden Menschen: Die richtige Distanz wahren

Abgrenzung ist bei anstrengenden Menschen wichtig. | Foto: pathdoc/Fotolia
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In der Straßenbahn, am Arbeitsplatz, im Park: Es gibt Menschen die nicht merken, dass ihr Gegenüber an ihnen nicht interessiert ist oder sie die Grenze überschritten haben. Sie sind anstrengend und in ihrer Gegenwart fühlen wir uns genervt. Hintergrund für dieses "genervt sein" sind allerdings wir selbst. Wir sind in Dissonanz mit dieser anderen Person. Sie entsteht laut Kommunikationsforschung zumeist, weil der andere offensichtlich einen Punkt getroffen hat, an dem man selbst verletzlich ist.
Dann helfen Ignorieren, verwirrende Gegenfragen stellen, laut Schreien oder deutlich "Nein"-Sagen nichts. Es entsteht nur ein Machtkampf, der eskaliert. Daher ist es am besten, das andere Paradoxon zu nutzen und Bereitschaft zur Begegnung zu haben. Wenn wir den anderen so akzeptieren wie er ist und ihm positive Motive unterstellen, wird es uns leichter fallen, uns zu distanzieren. Dabei distanzieren wir uns nicht von dem Menschen selbst, sondern von den aufdringlichen Verhaltensweisen.

Tipps fürs Abgrenzen:

1. Tun Sie sich selber Gutes und schätzen Sie sich selbst.

2. Gehen Sie in sich und fragen Sie sich, wie sehr Sie von sich genervt sind. Dies hat oft einen Zusammenhang damit, wie sehr Sie sich von anderen genervt fühlen.

3. Halten Sie inne und akzeptieren Sie den anderen so wie er ist. Das ist die Basis für ein gutes Gefühl zueinander. Auf dieser Basis können Sie dann ablenken, einfach nichts sagen oder Klartext sprechen wie zum Beispiel: „Ich schätze Sie, aber jetzt bitte nicht.“

4. Oder stellen Sie eine humorvoll verwirrende Gegenfrage, die den anderen nachdenken lässt.

5. Achten Sie immer
auf Ihre innere gute Beziehung zum anderen und seien Sie offen. So kann auch ein bereicherndes Gespräch und eine gute zwischenmenschliche Begegnung entstehen.

Der Experte
Dr. Philip Streit

Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut sowie Lebens- und Sozialberater. Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz. Es ist das größte Familientherapiezentrum in der Steiermark.
Telefon: 0316/77 43 44
Web: www.ikjf.at
Im Jänner 2016 hat er das „M42“, das neue Begegnungs- und Therapiezentrum des Institutes in der Moserhofgasse, eröffnet.
Ihre Anregungen und Fragen richten Sie bitte an redaktion.graz@woche.at oder per Post an „WOCHE Graz“, Gadollaplatz 1/6. Stock, 8010 Graz.

Abgrenzung ist bei anstrengenden Menschen wichtig. | Foto: pathdoc/Fotolia
Dr. Streit beantwortet jede Woche brisante Beziehungsfragen. | Foto: Jorj Konstantinov
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