Elternvertreterin Ilse Schmid meint: "Wir brauchen eine leistbare Sommerschule in den Ferien!"

Ferien und Schule: Das Prinzip der Sommerschule, wie es anderswo bereits Usus ist, würde Ilse Schmid auch bei uns gerne einführen. | Foto: Bilderbox
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Sommer, Sonne, Sonnenschein und neun Wochen Pause vom Schulalltag. Am Freitag bekommen die steirischen Schülerinnen und Schüler ihre Zeugnisse, bevor sie sich in die Ferien verabschieden können. Und diese sind wohlverdient, wie Junglehrerin Natalie Schmidt vom Sacre Coeur meint. „Eine richtige Erholung setzt erst nach einer gewissen Zeit ein.“

Leistbare Sommerschule

Während Schulpsychologe Josef Zollneritsch vergangene Woche an dieser Stelle eine Kürzung der Sommerferien forderte, sieht die Volksschullehrerin in der zweimonatigen Pause die ideale Zeit, den gelernten Stoff sickern zu lassen. Auch Ilse Schmid, Präsidentin des steirischen Landesverbandes der Elternvereine, hält die aktuellen Ferienzeiten für angebracht. Allerdings wünscht sie sich ein besseres System in der schulfreien Zeit. „Unsere Schulen müssten im Sommer qualifizierte Kurse aus den Bereichen Sprachen, Sport oder Kreativunterricht anbieten, so wie das etwa im kanadischen Schulsystem der Fall ist.“ Somit würde sich laut Ilse Schmid auch das Betreuungsproblem für Eltern gut regeln lassen, da die Kinder in den Ferien beschäftigt blieben. „Wichtig ist vor allem, dass diese Angebote für alle Familien leistbar sind oder sogar kostenlos angeboten werden“, meint Ilse Schmid.

Kein Verteilen

Ebenso stehen die Elternvertreterin als auch die Volksschullehrerin der Forderung, die Ferienzeiten stärker auf das reguläre Schuljahr zu verteilen, eher skeptisch gegenüber. „Die Kinder werden dadurch vermehrt aus dem Lernrhythmus gerissen“, meint etwa Natalie Schmidt, deren bisherige Erfahrung mit den langen Sommerferien in der Volksschule sehr positiv war. „Die Zeit von Schulbeginn bis Weihnachten ist zwar sehr lange, andererseits geht da lerntechnisch sehr viel weiter.“ Elternvertreterin Ilse Schmid meint, dass hier zwischen jüngeren und älteren Kindern zu unterscheiden sei. „Während ältere Schüler und Schülerinnen die freien Phasen zum Lernen verwenden, brauchen die Kleineren eher den strukturierten, geregelten Ablauf“, so die Präsidentin des steirischen Elternverbandes. Das Gleiche gilt für Praktika: „Ältere Kinder können besonders die langen Ferien für ausgiebige Ferialpraktika nutzen“, erklärt Ilse Schmid. „Das bringt ihnen viele wertvolle Erfahrungen.“

Sommerzeit ist Urlaubszeit

Bei einem weiteren Punkt sind sich Ilse Schmid und Natalie Schmidt einig. Der Sommer ist auch zum Urlaub machen da, was nebenbei noch positive Lerneffekte haben kann. „Durch längere Aufenthalte in fremden Ländern erweitern Schüler und Schülerinnen ihren Horizont und lernen andere Kulturen kenn“, so Natalie Schmidt. Und schließlich bringt es die Volksschullehrerin auf den Punkt: „Auf jeden Fall sollen beim Thema Sommerferien stets die Kinder im Fokus stehen.“

Ihre Meinung ist gefragt: Wie sinnvoll wäre eine Sommerschule? Wie sollte das Angebot Ihrer Meinung nach aussehen? Haben Sie selbst Probleme, in den Ferien eine geeignete Betreuung für Ihre Kinder zu finden?
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So soll das Angebot einer Sommerschule aussehen:

Musisch, kreativ und sportlich stellt sich Ilse Schmid den Aufbau der Kurse in einer Sommerschule vor. "Auch Naturwissenschaft sollte behandelt werden, aber alles eben auf einer etwas anderen Ebene als im normalen Unterricht", meint die Präsidentin des steirischen Elternverbandes. Das Prinzip würde dem einer ganztägigen Schulform, mit Betreuung bis 16 Uhr, gleichen. Dabei sollte das System für alle leistbar sein. "Wer sehr viel zahlt, kann seine Kinder auch jetzt schon in ähnlichen Betreuungssystemen in den Ferien unterbringen, doch eine Sommerschule sollte für jeden finanzierbar sein", meint Schmid. Außerdem soll der Zugang allen Kindern, nicht nur jenen, die bereits unter dem Schuljahr eine Nachmittagsbetreuung in Anspruch nehmen, zur Verfügung stehen. "Eine Sommerschule kann Kindern auf einer aktiveren Art wieder geistige Anregung bieten", so Schmid.

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