Lederhosen mit gewissem Extra

Sommerlich frisch: Mit Gärtnersalat und gerösteten Eierschwammerln ließen sich WOCHE-Redakteurin Verena Schaupp und Mike Chizzola in der „Steirerstub’n“ von Damira Thomann gut bewirten. | Foto: geopho.com
  • Sommerlich frisch: Mit Gärtnersalat und gerösteten Eierschwammerln ließen sich WOCHE-Redakteurin Verena Schaupp und Mike Chizzola in der „Steirerstub’n“ von Damira Thomann gut bewirten.
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Passend in Lederhose und T-Shirt mit Elch-Aufdruck erscheint Mike Chizzola vom „Trachtenladen“ zum WOCHE-Business-Lunch. Der Geschäfsführer spricht über den rückläufigen Trachtenboom, warum es sich lohnt, in eine gute Tracht zu investieren und wieso er auf Extravaganz setzt.

Auf Ihrer Visitenkarte steht „Trachtenladen“ und „Trachtendoktor“. Was kann man sich darunter vorstellen?
Wir bestehen eigentlich aus zwei Betrieben. Meine Lebensgefährtin hat den Handwerkerbetrieb, den es seit 60 Jahren an dem Standort gibt. Und ich mache den Handel und Vertrieb. Vor einigen Jahren haben wir uns auf Trachten, vor allem auf Lederhosen, spezialisiert. Ich verkaufe sie im Trachtenladen und meine Frau repariert sie, quasi als Trachtendoktor.

Werden Lederhosen auch bei den Damen immer beliebter?
Auf jeden Fall, wobei man ein Dirndl und eine Lederhose nicht vergleichen kann. Ein Dirndl ist schon etwas sehr Festliches und eher vergleichbar mit dem Steireranzug für den Mann. Eine Lederhose ist legerer und etwas Uriges.

Ihre Lederhosen haben nebem dem Urigen auch etwas Extravagantes.
Wir versuchen, uns ein bisschen abzusetzen, indem wir gebrandete und ausgefallene Lederhosen verkaufen. Wir machen ja zum Beispiel die Puntigamer Lederhose, die zurzeit der Renner ist. Außerdem machen wir die Einkleidung für MotoGP vom Team von Red Bull Racing mit dem eingestickten RedBull-Logo und wir haben unter anderem das Casino Graz eingekleidet.

Denken Sie, dass Tracht immer stärker im Trend liegt?
Der Trachtenboom ist seit einigen Jahren wieder rückläufig. Vor sechs Jahren war ein starker Trend da, danach ist es abgeflacht. Der Lederhosenkunde ist sehr traditionell. Er kauft ein Mal und hat dann etwas, das er weitervererben kann.

Wieviel sind die Leute bereit für Trachten auszugeben?
Bei Tracht achten die Leute in erster Linie auf die Qualität, dann auf den Preis. Dem Kunden ist klar, dass er sich das ein Mal kauft und dann auch gut investieren kann. Es gibt ja inzwischen auch schon Trachtenware, die sehr günstig angeboten wird. Dabei gilt aber, umso billiger die Lederhose, umso weiter war ihre Reise in der Herstellung. Wir sind stolz, alles in Europa zu produzieren.

Wie groß ist Ihr Sortiment?
Wir haben im Schnitt 400 Lederhosen im Geschäft und bei unserem Toplieferanten rund 5.000 Lederhosen lagernd, die sofort lieberbar sind.

Ist Ihr Geschäft saisonabhängig?
Auf jeden Fall. Los geht es in der Faschingszeit, dann gibt es eine Pause, dann kommt Ostern, die Firmungen und Hochzeiten und dann die Oktoberfeste.

Merken Sie, dass durch Feste wie „Aufsteirern“ Tracht auch bei der jungen Generation immer beliebter wird?
Ja, das merkt man. Tracht anzuziehen, heißt auch Fahne zu bekennen zum eigenen Land. Leider ist der Begriff „Heimat“ oft negativ behaftet, dabei ist er in Zusammenhang mit Tracht doch etwas Schönes.

Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit Spaß?
Ich berate die Kundschaft gerne und lasse niemanden aus dem Geschäft gehen, wenn ihm die Lederhose nicht steht. Die Leute sollen glücklich sein mit der Ware und keinen Fehlkauf tätigen. Das Schönste ist, wenn sie uns mit einem Lächeln und einer passenden Lederhose verlassen.

Mike Chizzola
Ist Geschäftsführer vom „Trachtenladen“. Seine Frau Edith führt den „Trachtendoktor“, die Reparaturwerkstätte im Geschäft.
Das Unternehmen wurde von seiner Frau in zweiter Generation übernommen.
Geboren am 29. 4. 1969 in Zell am See.
Hat einen zehnjährigen Sohn.
Acht Lederhosen hat er selbst daheim.
War 18 Jahre lang in der Unterhaltungsgastronomie.
Seine erste Lederhose hat er sich mit 22 Jahren selbst gekauft und freut sich, dass diese noch immer passt.
Bereits sein verstorbener Vater hat Lederhosen verkauft.
Ist in seiner Freizeit gerne mit seiner Familie in der Natur unterwegs.
Er empfiehlt, Lederhosen nicht zu waschen, sondern zu lüften oder chemisch zu reinigen.

Trachtenladen
Das Unternehmen gibt es seit 60 Jahren.
Vor 23 Jahren hat es Edith Biscan von ihrem Vater übernommen und führt es nun als doppelten Betrieb zusammen mit Mike Chizzola.
Standort: Keplerstraße 40, 8020 Graz
Telefon: 0316/714404
An Expandieren außerhalb von Graz ist momentan nicht gedacht.
Der Trachtenladen bietet auch einen täglichen Trachtenverleih an.

Gast und Wirtschaft

Zur Steirerstub’n
Lendplatz 8, 8020 Graz
Tel.: 0316/716855
Web: www.pension-graz.at
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 6 bis 24 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 7 bis 24 Uhr
Beschreibung: Das Gasthaus am Lendplatz bietet traditionelle, heimische Küche und neben einem gemütlichen Gastgarten und einer urigen Stube kann man sich auch in der hauseigenen Pension einquartieren.

Das Essen
Mike Chizzola entschied sich für die gerösteten Eierschwammerln mit grünem Salat, die WOCHE wählte einen Gärtnersalat mit gegrillten Putenstreifen.
Die WOCHE meint: Wer steirische Hausmannskost schätzt, ist hier genau richtig. Im netten Gastgarten mit Blick auf den Schloßberg lässt es sich gut speisen. Dass viele der Zutaten frisch vom gegen-überliegenden Bauernmarkt besorgt werden, zeigt sich in der Qualität der Gerichte.

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