Martin Kroißenbrunner meint: "Wir müssen mehr Männer zum Öffi-Fahren bewegen!"

Ist begeisterter Öffi-Fahrer: Martin Kroißenbrunner | Foto: J. Konstantinov
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15 Prozent aller Frauen zwischen 36 und 65 Jahren legen ihre Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück, bei den Männern in der gleichen Zielgruppe sind es lediglich sieben bis acht Prozent – gerade einmal die Hälfte.

Kampagnen starten

"Diese Klasse ist jene, die am öftesten mit dem Auto, genau genommen zwei Drittel der Wege, zurücklegt", sagt Martin Kroißenbrunner, Abteilungsleiter der städtischen Verkehrsplanung. "Daher müsste man genau diese Potenzialgruppe erreichen und zum Umstieg auf den ÖV bewegen." Doch wie?
"Man könnte gezielt Kampagnen setzen und zielgruppenspezifisches Marketing anwenden, um die Öffis für die autofahrenden Männer attraktiver zu machen."
Warum der Unterschied zwischen Frauen und Männern so markant ist, bleibt für Kroißenbrunner selbst nur ein Ratespiel: "Viel hängt sicher mit der Bereitschaft, die Öffis auszuprobieren, zusammen. Und die Pkw-Verfügbarkeit scheint Männern wichtiger zu sein als Frauen."

Statussymbol Auto

Holding-Vorstand Barbara Muhr hält es vor allem für ein Generationenproblem. "Carsharing und ÖV-Nutzung gehört bei der jungen Generation stärker dazu als bei der untersuchten Zielgruppe. Wenn es davor 'uncool' war, ist es heute 'hip'", meint Muhr, dass sich diese alte Tradition von selbst auflösen wird.
"Das Auto als Statussymbol ist einfach ein Urthema unserer Gesellschaft, speziell bei Männern. Ich bemerke bei den jungen Leuten aber ein Umdenken."

Zuckerln für Fahrgäste


Die Altersgruppe von Männern, die untersucht wurde, sieht Muhr nicht als Hauptzielgruppe von Kampagnen: "Es könnte funktionieren, aber diese Generation wird schwer umzupolen sein. Die Zielfahrer, welche die Öffis schon benutzen, mit Zuckerln zu belohnen und mehr Geld in attraktivere Angebote zu investieren, hat für mich Vorrang."

Carsharing Ausbau

So wird etwa Ende Oktober der nächste multimodale Verkehrsknotenpunkt "tim" am Schillerplatz eröffnet: "Wir haben jetzt 500 tim-Registrierungen. Auch die ehemaligen zipcar-Standorte möchten wir weiter ausbauen." Interessant findet sie das Männer-Öffi-Phänomen besonders im internationalen Vergleich. "Ob Helsinki, New York oder Wien – es gibt kaum eine Stadt, wo so wenige Männer mit den Öffis fahren."

115 Millionen Fahrgäste transportieren die Holding Graz Linien jährlich. Davon sind laut Untersuchungen des Stadtverkehrsamtes der Großteil weibliche Fahrgäste (siehe links).
Ein Projekt der TU Graz hat errechnet, dass die mittlere Fahrzeit (Zeit Start – Ziel inklusive Wartezeit bei Umstieg) 16,6 Minuten pro Fahrgast beträgt.

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