Statt Olympia: Graz ruft das Sportjahr 2021 aus
Für Olympia geplante Mittel sollen in ein Jahr des Breitensports fließen
Der Schock über die geplatze Olympiabewerbung für 2026 währte in der schwarz-blauen Stadtregierung nur kurz, man blickt – wenn auch mit einer Träne im Knopfloch – wieder nach vorne: "Der Sport in unserem Land braucht eine Perspektive, braucht eine Trägerrakete. Deshalb werden wir das Jahr 2021 zum Jahr des Sports in Graz machen", verkündet Sportstadtrat Kurt Hohensinner gegenüber der WOCHE. Dies ist auch bereits mit dem Regierungspartner FPÖ abgestimmt, Klubobmann Armin Sippel stellt sich ebenfalls hinter das Projekt.
2021: Die Sportverbände sind gefordert
Ähnlich wie für das Kulturjahr 2020 wird es auch für den Sport ein Ganzjahreskonzept geben. Der Schwerpunkt soll dabei im Kinder- und Nachwuchsbereich liegen. Man werde auf bestehenden Strukturen aufbauen und in der Konzepterstellung auf die Sportdach- und Fachverbände zurückgreifen. "Gemeinsam mit den Schulverantwortlichen werden wir dort ansetzen wo es am wichtigsten ist, nämlich dem Elternhaus", so Hohensinner. Was keinesfalls werden soll, da sind sich ÖVP und FPÖ einig: "2021 wird kein Eventjahr, in dem neue Veranstaltungen erfunden werden. Es soll vielmehr eine Verstärkung dessen sein, was es schon gibt."
Die Eckpfeiler des Sportjahres 2021
Auf die wesentlichsten Punkte hat man sich schon verständigt, Bewusstseinsbildung, Sichtbarmachen der Bedeutung von Sport, der Fitness- und Gesundheitsgedanke sollen im Vordergrund stehen, außerdem wird man, aufbauend auf den Special Olympics 2017, ein großes Augenmerk auf den Behinderten- und Inklusionssport legen.
Sportjahr: Land ist herzlich eingeladen
Die Finanzierung des Sportjahres 2021 liegt auf der Hand: 2,4 Millionen Euro wurden für die Olympia-Bewerbung reserviert, ungefähr diese Summe will die Stadt nun in das Jahr des Breitensports investieren. Auch die Wogen Richtung Land Steiermark scheinen sich zu glätten: "Es wäre schön, wenn sich das Sportlandesrat Anton Lang diesem Jahr des Breitensports anschließen würde", sendet Hohensinner eine "Grußbotschaft" Richtung Landhaus. Die 1,4 Millionen Euro, die eine Volksbefragung gekostet hätte, könnte man eigentlich gut in den Volkssport investieren, erste Vorgespräche mit dem Land gab es übrigens bereits.
Auch Bürgermeister Siegfried Nagl blickt wieder positiv nach vorne: "Wenn Olympia 2026 schon nicht nach Graz kommt, dann werden wir halt schauen, dass wir mit guter Nachwuchsarbeit möglichst viele Grazer Athleten zu den Spielen schicken."
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