Steirischen Speck für den Wiener Gemeindebau
- "Essen ist Lebensfreude", sagt Sonja Posch, im Bild mit ihrem Gatten Erich in ihrem Feinkostladen (Johann-Fux-Gasse 8).
- Foto: prontolux
- hochgeladen von Robert Bösiger
Von Wien Meidling ins Univiertel: die Vollblut-Greißlerin Sonja Posch bleibt ihrer Zunft treu.
Wie lange ist es her, dass man mit der Oma zum kleinen Geschäft um die Ecke gegangen ist, wenn man noch schnell Milch oder Zucker gebraucht hat? Wo sind die Zeiten geblieben, als Kinder an der Wursttheke noch gefragt werden, ob sie ein Blatt Extrawurst wollen? Die gute alte Greißlerei ist schon lange im Aussterben begriffen. Oder erlebt sie ein Revival?
Der Speck für den Gemeindebau
Das könnte man denken, wenn man den Feinkostladen von Sonja Posch in der Johann-Fux-Gasse betritt. Denn die gebürtige Wienerin ist eine Greißlerin vom alten Schlag. Schon vor 25 Jahren hatte sie im Wiener Gemeindebau eine kleine Greißlerei, schon damals legte sie besonderen Wert auf qualitätsvolle Produkte aus der Steiermark. Heute hält sie im Univiertel die Fahne der Nahversorger hoch und versorgt die Grazer Studentenschaft mit lokalen Schmankerln.
Schmankerl statt Großindustrie
"Essen ist ein Stück Lebensfreude", sagt sie. Deshalb legt sie vor allem Wert auf Qualität, denn nur so könne sie sich von den Supermärkten abheben. "Die in Großbetrieben hergestellten Lebensmittel schmecken nach nichts", deshalb bezieht sie Fleisch und Fisch etwa von nachhaltig geführten Betrieben. "Ich kenne fast jeden Bauern persönlich, auch die Aufstriche mache ich selber", so Posch. Die Studenten in Geidorf schätzen das. Obwohl: "Es ist nicht leicht als Nahversorgerin, aber mein Mann und ich haben einfach Spaß am Beruf."
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