Neujahr in einer anderen Zeit

Auch in Graz wird gefeiert: Am 3. und 4. Oktober findet das jüdische Neujahrsfest "Rosh ha-Schana" statt. | Foto: Jüdische Gemeinde Graz
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  • Auch in Graz wird gefeiert: Am 3. und 4. Oktober findet das jüdische Neujahrsfest "Rosh ha-Schana" statt.
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  • hochgeladen von Elisabeth Eder

Die Korken knallen, Champagner fließt in Strömen und nach 3,2,1 heißt es um Schlag Mitternacht "Frohes Neues Jahr". So schaut der Jahresbeginn in etwa bei den meisten Bewohnern der Murmetropole aus. Doch eine kleine, aber stetig wachsende Gemeinde feiert diesen ganz besonderen Jahrestag vollkommen anders – an einem anderen Tag und in einem völlig anderen Jahr.

Gemeint ist die jüdische Kultusgemeinde Graz, die am 3. und 4. Oktober "Rosh ha-Schana", das jüdische Neujahrsfest, feiert – völlig abseits von Raketen, Schampus, Glücksbringern und Mitternachtsküssen.

Ohne "Saus und Braus"
"Für uns Juden ist das keinesfalls eine Zeit des Trubels und des ausschweifenden Feierns, sondern vielmehr eine Zeit der Reflexion und der (Neu-)Orientierung bis Jom Kippur am 12. Oktober", erläutert Elie Rosen, Geschäftsträger der Jüdischen Gemeinde Graz, näher. Ein großes Neujahrsessen mit Äpfeln und Honig, in den das ansonsten salzige Brot für den Kiddusch (dem Essen nach dem Eingangsgebet am Sabbat) getunkt wird, steht auch bei der rund 100-köpfigen Gemeinde in Graz am Programm. "Geläufige Bräuche sind daneben das Blasen des Schofars, eines Widderhorns, und eine bestimmte Ordnung von Gebeten in der Synagoge", führt Rosen näher aus. Und: "Wir feiern das Jahr 5777", lächelt Rosen. Denn: Die jüdische Zeitrechnung richtet sich nach dem Mond.

So "koscher" ist Graz
Zugegeben, verglichen mit den insgesamt 7.300 Mitgliedern der jüdischen Kultusgemeinde in Österreich ist Graz mit nur 100 wohl eine der kleinsten. Dennoch herrscht bei Elie Rosen positive Stimmung: "Trotz der zahlenmäßig geringen Bedeutung im Vergleich zu anderen Religionsgemeinschaften in Graz ist der jüdischen Gemeinde von vielen Seiten ein würdiger Platz und ein hoher Stellenwert eingeräumt worden." Und wie hält man es hier mit jüdischen Ritualen? "Koschere Geschäfte gibt es derzeit nur in Wien und alle zwei Wochen wird am Vorabend des Sabbat in der Synagoge in Graz gebetet. Und da wir in Graz keinen Rabbiner haben, wird nur einmal im Monat auch am Vormittag des Sabbats gebetet", so der Geschäftsträger, der seit März dieses Ehrenamt auch in Graz bekleidet.

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