Zane Zalis beim Murau International Music Festival
Der kanadische Komponist, Musikpädagoge und Dirigent Zane Zalis kommt wieder nach Murau, um die künstlerische Leitung des Murau International Music Festivals zu übernehmen.
Vor allem seine Unterrichtsphilosophie hat viel zu seinem Erfolg beigetragen. Seit 1983 leistet Zalis Pionierarbeit in der Ausbildung von Musikerinnen und Musikern. Er ist Gründer und Leiter von Prodigy, einem Unterrichtsprogramm für zeitgenössische Gesangsvorführungen an der River East Transcona School Division in Winnipeg/Kanada. Dieses Ensemble hat bereits für Queen Elisabeth II, für CBC, mit dem Royal Winnipeg Ballet und mit vielen prominenten Künstlerinnen und Künstlern gesungen. Jahr für Jahr ist der Andrang beim Vorsingen enorm, da die Anzahl der Studienplätze begrenzt ist.
Die Unterrichtsphilosophie von Zane Zalis
Zentraler Aspekt seines pädagogischen Konzepts ist Teamwork. Die Schülerinnen und Schüler lernen rasch, dass es nicht nur auf Talent und Leistungsbereitschaft des Einzelnen ankommt, sondern auf Gemeinschaftssinn, Verlässlichkeit und Hingabe. Sie sind außerdem früh praktisch tätig, arbeiten an Musikproduktionen und treten mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen in großen Häusern auf.
Viele seiner ehemaligen Elevinnen und Eleven sind inzwischen international als professionelle Musikerinnen und Musiker oder im akademischen Bereich erfolgreich tätig.
Bemerkenswert sind auch die Kompositionen von Zane Zalis, wie das Galakonzert anlässlich des 50. Hochzeitstags von Queen Elisabeth II von England und Prinz Philip und insbesondere das Holocaust Oratorium I Believe.
I Believe
Fünf Jahre hat Zane Zalis dafür recherchiert und mit zahlreichen Überlebenden gesprochen. Herausgekommen ist ein 12-teiliges Oratorium, wobei jeder Teil zu einer geschlossenen Erzählung gehört und gleichzeitig eine selbständige Geschichte erzählt. Die Worte „Jude“, „Nazi“ oder „Deutsch“ fehlen darin komplett und trotzdem oder gerade deswegen erzeugt es bei den Zuhörerinnen und Zuhörern ein Gefühl geteilter Menschlichkeit, aber auch das Bewusstsein zu welchen Gräueltaten Menschen fähig sind. Holocaust-Überlebende und deren Familien sowie nicht persönlich Betroffene sind gleichermaßen von der Sensibilität tief berührt, mit der Zalis, der übrigens selbst keine jüdischen Wurzeln hat, dieses schwierigen Stoff verarbeitet hat.
Auszeichnungen
Die kreative musikalische Leistung und das religionsverbindende Verdienst von I Believe wurden mit dem "Canadian Interfaith Leadership Award" und der "Inaugural Lieutenant Governor’s Medal for the Advancement of Interreligious Understanding" ausgezeichnet.
Für seine herausragenden Leistungen auf den Gebieten Musik und Musikausbildung, erhielt er die "Queen Elizabeth II Golden Jubilee Medal", die "Queen Elizabeth II Diamond Jubilee Medal" und den "Prime Minster's Award for Teaching Excellence".
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